Video Kabel für die Energiewende in 200 Metern Tiefe

Video: Kabel für die Energiewende in 200 Metern Tiefe
STORY: SuedLink ist das größte Projekt der Energiewende in Deutschland. Durch diese Trasse soll der Strom, der beispielsweise durch Windräder im Norden Deutschlands erzeugt wird, in den Süden transportiert werden. Mit seinen 700 Kilometern soll die Trasse die "Hauptschlagader" der Stromversorgung werden. Im Süden bei Heilbronn führt die Stromtrasse durch ein Salzbergwerk der Firma Südwestdeutsche Salzwerke. Hier werden die Salzstollen aus- und umgebaut, damit sie der Trasse optimalen Platz bieten. Aktuell laufen die Arbeiten am untertägigen Bergwerksabschnitt zwischen Bad Friedrichshall und Leingarten. Daran beteiligt ist auch Netzbetreiber TransnetBW. Auf diese Weise wird das Leben der Anwohner möglichst wenig in Mitleidenschaft gezogen, erklärt Dirk Fraas von TransnetBW: "Wir haben dichte Wohnbesiedelungen, wir haben Großindustrie, wir haben Flüsse, wir haben eine Eisenbahnlinie, wir haben eine Autobahn und all diese Dinge und selbstverständlich auch noch archäologische Themen, die - sage ich mal - unkalkulierbar zum Teil sind. Wenn man alles das insgesamt betrachtet, war es eine gute Entscheidung, hier die bestehenden Strecken der Salzwerke untertägig zu nutzen, um genau diesen Ballungsraum zu unterqueren und eben genau diesen Problemen aus dem Weg zu gehen, sodass auch die Bevölkerung eigentlich von SuedLink hier im Großraum Heilbronn-Neckarsulm, die Schächte mal ausgenommen, eigentlich nichts mitbekommt." Dennoch birgt die Arbeit untertage immer gehörige Herausforderungen, sagt Robby Schmidt von den Südwestddeutschen Salzwerken. "Das heißt Materialtransporte finden nicht wie übertage einfach mit dem LKW statt, sondern man muss das ganze Material durch einen Schacht nach untertage bringen. Die Lichtverhältnisse sind nicht immer gut, das heißt, auch die begleitende Infrastruktur, zum Beispiel Strom muss erst vorgerichtet, hergerichtet werden, bevor das eigentliche Projekt dann starten kann." Über Suedlink wird Gleichstrom transportiert, weil unter diesen Bedingungen die Leitungsverluste minimiert werden. Damit der Strom dann ins Netz eingespeist werden kann, braucht es einen Konverter, der aus dem Gleichstrom Wechselstrom macht. Ab Mitte des nächsten Jahres sollen die SuedLink-Kabel in rund 200 Metern Tiefe über 16 Kilometer in die Schächte eingezogen werden.
Der südliche Teil der SuedLink-Trasse wird durch Salzstollenanlagen verlegt. Insgesamt soll die Leitung 700 Kilometer lang werden.

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