Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante beraten Bund und Länder am Dienstag über die Corona-Lage und das weitere Vorgehen.
Video Lauterbach: Keinen Lockdown vor Weihnachten

Ungeachtet der sich ausbreitenden Omikron-Variante schließt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach einen raschen Corona-Lockdown aus. Ein Lockdown vor Weihnachten - so wie in den Niederlanden - sei nicht geplant, sagte der SPD-Politiker der ARD in einem Interview, das am Sonntagabend ausgestrahlt wurde. Eine fünfte Corona-Welle werde kommen, da bereits jetzt eine kritische Zahl von Infizierten mit der neuen, ansteckenderen Omikron-Variante überschritten worden sei. "Somit lässt sich diese Welle nicht mehr komplett aufhalten. Und der müssen wir begegnen. Das ist ganz klar.", sagt Lauterbach. Zentrale Botschaft sei nun, dass mit Booster-Impfungen diejenigen geschützten werden könnten, die sonst besonders gefährdet seien. Darüber hinaus müssten auch für die Feiertage die Menschen aufgeklärt werden, was möglich sei und was nicht. Es sei jetzt genug Impfstoff vorhanden, um die Auffrischungskampagne zu fahren. Zu der Frage, ob möglicherweise flächendeckende Arbeitsausfälle im ganzen Land drohten und damit etwa auch bei Polizisten oder Feuerwehrleuten, sagte Lauterbach: "Wir prüfen tatsächlich, wie wir die sogenannte kritische Infrastruktur schützen können, wenn es zu einer solchen Entwicklung käme. Es gebe dafür Krisenpläne. Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante beraten Bund und Länder am Dienstag über die Corona-Lage und das weitere Vorgehen. Das vereinbarten Bundeskanzler Scholz und Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, wie beide Seiten am Sonntagabend mitteilten. Der neue Corona-Expertenrat der Regierung hatte zuvor wegen der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante Handlungsbedarf bereits für die kommenden Tage angemahnt. Dabei gehe es insbesondere um weitere Kontaktbeschränkungen.