"Die Vorbereitungen lassen zu wünschen übrig, da muss noch viel getan werden", sagte Merkel am Freitag in Berlin bei einem Treffen mit dem Präsidenten des libyschen Präsidialrats, Mohamed al-Mnefi.
Video Merkel pocht auf Dezember-Wahlen in Libyen

Bundeskanzlerin Angela Merkel dringt darauf, dass die Wahlen in Libyen wie geplant am 24. Dezember stattfinden. Die Vorbereitungen dafür würden aber zu wünschen übrig lassen, sagte Merkel am Freitag in Berlin bei einem Treffen mit dem Präsidenten des libyschen Präsidialrats, Mohamed al-Mnefi. "Wir werden auch darüber reden - das habe ich ja schon mit Premierminister Dbeiba getan -, dass der Abzug ausländischer Söldner und Truppen vorangebracht werden muss. Denn die Frage der Zukunft Libyens muss von den libyschen Kräften und den libyschen Bürgerinnen und Bürgern bestimmt werden und nicht von ausländischem Einfluss." Merkel spielte damit auf die Präsenz von russischen Söldnern und Militärberater sowie türkischer Soldaten in dem nordafrikanischen Land an. Die Türkei und Russland hatten im libyschen Bürgerkrieg unterschiedliche Seiten militärisch unterstützt. Merkel forderte zudem wirtschaftliche Reformen. "Eine Stabilisierung wird nicht zu erreichen sein, wenn es gleichzeitig Not und Unterversorgung gibt", sagte sie. Libyen sei eigentlich ein reiches Land, fügte sie mit Blick auf die Öl- und Gasvorkommen hinzu. Dieser Reichtum müsse aber der Bevölkerung zugutekommen. Mnefi dankte Merkel und Deutschland. Mit der Berliner Libyen-Konferenz im Januar 2020 sei ein Prozess eingeleitet worden, der dem Land wieder politische Stabilität bescheren könne. Auch er sagte, dass man über den Abzug ausländischer Söldner sprechen wolle.