Bei Wartezeiten von bis zu fünf Tagen wird die Stimmung unter den Fahrern immer gereizter.
Video Tagelange Wartezeiten für Lkw an der Krim-Brücke

STORY: Nach der Beschädigung der Brücke von Kertsch, die die Halbinsel Krim mit Russland verbindet, müssen Lkw inzwischen mit tagelangen Wartezeiten rechnen. Bei einer Explosion am Samstag waren Teile der Fahrbahn auf der Brücke eingestürzt. Seitdem wird der Verkehr zum Teil auf Fähren umgeleitet. Viele Lkw-Fahrer warten nun in Kertsch auf die Abfertigung. Behörden vor Ort sprachen von vier bis fünf Tagen Wartezeit. Die Situation sei extrem schwierig, aber zusätzliche Fähren seien angefordert, hieß es. Die Stimmung unter den Fahrern ist gereizt: "Die Lage ist ziemlich schlecht, fast verzweifelt. Was die Behörden uns sagen, ändert sich alle fünf Minuten. Sie belügen uns. Es fahren keine Fahrzeuge, nur leere. Beladene Lkw fahren nirgendwo hin – weil es hier keine Kontrollmöglichkeiten gibt.“ "Hier standen etwa 700 Fahrzeuge, als ich ankam - nach meiner Berechnung. Jetzt sind es schon um die 1.000. Und die Stimmung ist aufgeheizt. Die Leute fangen an zu streiten.“ Inzwischen gibt es Überlegungen, den Verkehr durch die russisch besetzten Gebiete in der Südukraine umzuleiten. Aber auch hier bekommen die Fahrer unterschiedlich Informationen: "Es gibt Interesse an der Route durch die neuen Territorien. Aber keiner sagt uns die Wahrheit. Einige, die schon dort gefahren sind, sind angeblich schon zu Hause. Aber wenn wir sie anrufen, dann sagen sie, sie stecken an der Grenze fest.“ "Ich habe keine Angst. Wir waren schon dort, ich war schon in Melitopol. Kollegen, die jetzt dort sind, schicken Videos. Es geht ihnen gut und sie fahren weiter.“ Nach offiziellen russischen Angaben sollen die Reparaturen an der Krim-Brücke im Juli kommenden Jahres abgeschlossen sein. Das geht aus einem Dokument hervor, das die russische Regierung auf ihrer Website veröffentlichte.