Nach einer europaweiten Razzia unter Führung deutscher Behörden waren 25 Personen festgenommen worden.
Video Verdächtige nach Reichsbürger-Razzia beim Bundesanwalt vorgeführt

STORY: Nach einer europaweiten Razzia im Reichsbürger-Milieu unter Leitung deutscher Behörden sind am Mittwoch die ersten Festgenommenen den Ermittlern der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe vorgeführt worden. Nach Angaben der Behörde gab es insgesamt 25 Festnahmen in Deutschland, Österreich und Italien. Generalbundesanwalt Peter Frank: "Wir werfen den Festgenommenen Mitgliedschaft oder Unterstützung einer inländischen terroristischen Vereinigung vor. Diese Vereinigung hat sich nach unseren Erkenntnissen Ende November 2021 um den Beschuldigten Heinrich H. R. gebildet. Die Vereinigung hat sich nach unseren Erkenntnissen zum Ziel gesetzt, die bestehende staatliche Ordnung in Deutschland, die freiheitlich demokratische Grundordnung unter Einsatz von Gewalt und militärischen Mitteln zu beseitigen." Die Ermittler hätten auch zahlreiche Gebäude durchsucht und umfangreiches Material beschlagnahmt, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Bundesinnenministerin Nancy Faeser: "Die Ermittlungen lassen in den Abgrund einer terroristischen Bedrohung aus dem Reichsbürger-Milieu blicken. Die heute aufgedeckten mutmaßliche terroristische Vereinigung ist nach dem Stand der Ermittlungen von gemeinsamem Umsturzfantasien und Verschwörungsideologien gegründet. Erst die weiteren Ermittlungen werden ein klares Bild ergeben, wie weit die Umsturzpläne tatsächlich gediehen waren. Militante Reichsbürger verbindet der Hass auf die Demokratie, auf unseren Staat und auf Menschen, die für unser Gemeinwesen eintreten." Auch Bundeskanzler Olaf Scholz begrüßte den Schlag gegen die Reichsbürger. Die Aktivitäten und Planungen etwa eines bewaffneten Überfalls auf den Bundestag seien "brandgefährlich" gewesen, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin.