Knapp eine Woche nach dem Start der Weltklimakonferenz haben im schottischen Glasgow Tausende Menschen für mehr Tempo beim Klimaschutz demonstriert. Die Teilnehmer forderten am Freitag in Sprechchören einen "Systemwechsel" und mehr Klimagerechtigkeit – vor allem für ärmere Staaten. Auf Plakaten waren Slogans zu lesen wie "Kapitalismus killt den Planeten", "Handelt jetzt!" oder "Die Dinosaurier dachten auch, sie hätten Zeit". Prominente Klimaaktivistinnen aus aller Welt wie Greta Thunberg und Vanessa Nakate aus Uganda haben ihre Teilnahme an der Aktion am sogenannten "Youth Day" (Jugendtag) der COP26 zugesagt.
Nach einem Marsch durch die Innenstadt sollte am Nachmittag die Gründerin der Klimaschutzbewegung Fridays for Future, Greta Thunberg, auf dem George Square eine Rede halten. Solidarisch mit den Demonstranten äußerte sich der frühere US-Vizepräsident Al Gore. "An alle in den Hallen der COP26: Jetzt ist die Zeit auf sie zu hören und zu handeln", schrieb er auf Twitter. Thunberg zeigte sich bislang unbeeindruckt von den Zusagen der Teilnehmer des Klimagipfels. "Dies ist nicht länger eine Klimakonferenz. Dies ist ein Festival der Grünfärberei der reichen Staaten. Eine zweiwöchiges Fest des 'business as usual' und 'bla bla'", erklärte sie am Vorabend der Demonstrationen via Twitter.
Am Samstag weitere Proteste geplant
Am Samstag folgt in Glasgow eine weitere Demo, die nach den Erwartungen der Organisatoren mehr als 100.000 Menschen anlocken soll. Auch hier redet Thunberg. Der Protest ist Teil eines globalen Aktionstags, der nach Schätzungen der Organisatoren Hunderttausende in mehr als 200 Städten weltweit auf die Straße bringen wird.
In Schottland ringen rund 200 Staaten darum, wie das Ziel noch erreicht werden kann, die Erderwärmung auf ein erträgliches Maß von maximal 1,5 Grad zu begrenzen. Geplantes Ende der Konferenz ist der 12. November.