Frenetisch versuchen Rettungskräfte in der türkischen Stadt Soma weitere Verletzte des Grubenunglücks zu bergen: Mehr als 200 Kumpel starben bei der Explosion einer Stromanlage und einem Feuer.
Grubenunglück in der Türkei Mehr als 200 Kumpel sterben im Berg

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In der Nacht zum Mittwoch mussten die Rettungskräfte immer mehr Leichen aus dem Kohlebergwerk am Unglücksort Soma bringen. Je länger die Retter benötigen, um die eingeschlossenen Kumpel zu befreien, desto größer ist die Gefahr, dass die Zahl der Todesopfer noch steigen wird. Schon jetzt ist das Ausmaß der Katastrophe verheerend, sagte der türkische Energieminister Taner Yildiz am Unglücksort: "Nach jüngsten Erkenntnissen wissen wir, dass mehr als 200 Minenarbeiter ihr Leben verloren haben, rund 80 sind verletzt. Unter den Verwundeten sind auch einige Menschen, die nicht in der Mine gearbeitet haben, sondern nach dem Unglück hierher gekommen sind." Zu der Katastrophe war es gekommen, nachdem in der Mine in Soma, rund 120 Kilometer nordöstlich von Izmir, eine Stromanlage explodiert war. Die Explosion soll auch ein Feuer ausgelöst haben. Wegen des Stromausfalls konnten die Bergleute nicht über Aufzüge an die Oberfläche gebracht werden. Zum Zeitpunkt des Unglücks sollen sich knapp 800 Bergleute in der Grube befunden haben. Um die Gefahr einer Kohlendioxid und Kohlenmonoxid-Vergiftung zu reduzieren pumpten die Einsatzkräfte Sauerstoff in das Bergwerk. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, um verzweifelte Angehörige zurückzuhalten. ORT: SOMA (TÜRKEI)