Im US-Bundesstaat Ohio wurde die Hinrichtung eines Häftlings abgebrochen. Das Gefängnis-Personal versuchte zuvor 25 Minuten lang, ihm die Giftspritze zu setzen. Doch die Mitarbeiter fanden bei dem 69-Jährigen keine geeignete Vene, berichtet die "Welt". Eine Sprecherin der Gefängnisbehörde bestätigte dem Bericht nach den Vorfall.
Zuvor hätte sich das Team sehr human verhalten und den verurteilten Alva Campbell zwischendurch auch geströstet. Campbell hätte den Mitarbeitern nach dem missglückten Versuch die Hand geschüttelt.
Nach missglückter Todesstrafe: Kritik an "staatsfinanzierter Folter"
"Diese Form der staatsfinanzierten Folter ist nicht akzeptabel", kritisierte dagegen Mike Brickner von der American Civil Liberties Union (ACLU). "Der Staat hat ein Spektakel aus dem Tod eines Mannes gemacht."
Alva Campbell wurde für den Mord an einem 18-Jährigen, begangen im Jahr 1997, zum Tode verurteilt. Die Anwälte des Mannes reagierten entsetzt. Sie hatten zuvor auf die schlechte Gesundheit ihres Mandanten hingewiesen und ihn als zu krank für eine Hinrichtung bezeichnet.
In der vergangenen Woche lehnte Ohios Gouverneur John Kasich ein Gnadengesuch des Mannes ab. Ein neuer Termin für die Hinrichtung steht noch nicht fest.
