Die Kinder wollten den sonnigen Ferientag in einem begehbaren Labyrinth aus Maispflanzen genießen und hatten ihr Ziel fast erreicht. Doch gegen 10.30 Uhr am Vormittag schlug die Vorfreude der Kinder in Schmerz und Tränen um. Auf einer Kreuzung im niederrheinischen Kevelaer rammte ein Lastwagen den Reisebus, in dem 25 Kinder und vier Betreuer saßen.
Nach dem Zusammenstoß bot sich an der Unfallstelle ein Bild des Grauens: Der Laster hatte den Bus an der linken vorderen Seite getroffen, so dass dieser von der Straße geschleudert worden war. Überall lagen Taschen und Schuhe der Kinder. 31 Menschen wurden teilweise schwer verletzt, 25 davon Kinder. Ein 13-Jähriger starb an den Folgen des Unglücks. Er hatte an der Seite des Reisebusses gesessen, in die der Lastwagen gerast war. Ein zweites Kind, das zunächst ebenfalls mit dem Tode gerungen hatte, ist laut Polizei inzwischen außer Lebensgefahr.
Der Bus fuhr nach Polizeiangaben "mit relativ hoher Geschwindigkeit" in die Kreuzung. Die Ursache des Unfalls war jedoch unklar. Nach Medienberichten hatte der 56 Jahre alte Busfahrer an einer Kreuzung ein Stoppschild übersehen. Der Lastwagen, der Vorfahrt gehabt haben soll, war dann mit dem Bus kollidiert. An Bord waren 25 Kinder, vier Betreuer und der Fahrer. Auch der Fahrer des Lastwagens wurde schwer verletzt.
Das Führerhaus des Lastwagens war völlig zerstört, der schwer verletzte 40 Jahre alte Fahrer war eingeklemmt und musste von der Feuerwehr mit Spezialgerät geborgen werden. Auch der Busfahrer war zwischen die Trümmer gequetscht und erlitt schwere Verletzungen. Bei den Ermittlungen der Unfallursache ist inzwischen die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Seit 30 Jahren hoch zufrieden
Der 18 Jahre alte Ratinger Reisebus war von der Stadt Düsseldorf für das Ferienprogramm des Jugendamts gechartert worden. Anschnallmöglichkeiten habe es für die Insassen nicht gegeben. Der Bus sei aber technisch einwandfrei gewesen, sagte Manfred Reinholz vom Busunternehmen. "Mit dem Unternehmen sind wir seit mehr als 30 Jahren hoch zufrieden", sagte ein Mitarbeiter des Jugendamts.
In diesem Jahr hatte es bereits mehrere große Busunfälle gegeben, davon zwei in Nordrhein-Westfalen. In bayerischen Ansbach starben vor Mitte Mai vier Menschen, als ein Kleinbus mit zwei Motorradfahrern zusammenstieß. Bei einem Unglück bei Kerpen wurden im Februar drei Menschen getötet und 27 verletzt, als ein Lastwagen in einen Bus raste, der mit einer Reifenpanne auf dem Randstreifen der Autobahn stand.