Australien Zehn Hochzeitsgäste sterben bei Busunglück

Drei Menschen mit gelben Warnwesten inspizieren die Hinterachse eines auf die linke Seite gekippten Reisebusses
Die Polizei inspiziert einen Bus in der Nähe der Stadt Greta nach einem Unfall im Hunter Valley
© Mark Baker/AP / DPA
Sehen Sie im Video: Zehn Hochzeitsgäste sterben bei Busunfall in Australien.




Nach einem Busunglück mit mindestens zehn Toten nördlich der Metropole Sydney am späten Sonntagabend hat die örtliche Polizei Ermittlungen zur Unfallursache eingeleitet. Unter den zahlreichen Verletzten sei auch der 58-jährige Fahrer. Nach einer Untersuchung im Krankenhaus werde nun Klage gegen ihn erhoben, so Assistant Police Commissioner Tracy Chapman. "Ich kann noch nicht sagen, um welche Anklage es sich handelt, aber er befindet sich derzeit im Anklageverfahren und sobald wir diese Informationen haben, werden wir sie mit Ihnen teilen." Kurz vor dem Unfall hatte der Bus eine Hochzeitsgesellschaft von einem nahegelegenen Weingut abgeholt. Das Fahrzeug sei in einem Kreisverkehr von einer Rampe abgekommen und sei auf die Seite gekippt, so die Polizei. Am Unfallort legten am Montag Anwohner Blumen nieder. Auch der australische Premierminister Anthony Albanese zeigte sich betroffen. "Jeder von uns weiß, wie schön es ist, zu einer Hochzeit zu gehen und mit lieben Freunden und der Familie zu feiern. Das sind die glücklichsten Momente, die man erleben kann. Dass ein solch freudiger Tag an einem wunderschönen Ort mit einem so schrecklichen Verlust und mit Verletzten endet, ist so grausam, so traurig und so ungerecht. Der Bus wurde ja gemietet, um die Hochzeitsgäste zu schützen. Das macht diese Tragödie nur noch unvorstellbarer." Die Polizei gab an, zum Zeitpunkt des Unfalls habe dichter Nebel geherrscht. Zur genauen Ursache des Unglücks aber machten die Ermittler zunächst keine Angaben.
In einem Weinbaugebiet in Australien ist ein Bus mit 40 Hochzeitsgästen an Bord verunglückt. Zehn Menschen sind bei dem Unfall gestorben – und der Busfahrer gerät in den Fokus der Ermittler. 

Tragisches Ende einer Hochzeitsfeier in Australien: Bei einem Busunglück in dem beliebten Weinanbaugebiet Hunter Valley nördlich von Sydney sind mindestens zehn Gäste einer Hochzeitsfeier ums Leben gekommen. Nach Polizeiangaben vom Montag wurden mehr als 20 weitere Menschen mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert.

Der Unfall ereignete sich der Polizei zufolge am späten Sonntagabend an einer Kreuzung in der Nähe der Kleinstadt Greta. Der weiße Reisebus mit 35 Fahrgästen an Bord kippte auf dem Rückweg von einer Hochzeitsfeier auf einem nahegelegenen Weingut auf die linke Seite und blieb auf dem Gehweg an der Einfahrt zu einem großen Kreisverkehr liegen.

Schwerstes Busunglück in Australien seit Jahren

Rettungskräfte eilten an die neblige Unfallstelle und halfen dabei, die Verletzten ins Krankenhaus zu bringen. Ein Verletzter schwebte nach Polizeiangaben am Montag noch in Lebensgefahr. Nach Angaben der Behörden war es der schlimmste Verkehrsunfall in Australien seit 16 Jahren.

Auch der 58-jährige Busfahrer wurde für Untersuchungen in ein Krankenhaus gebracht. Danach wurde er festgenommen und in die Polizeistation im nahegelegenen Cessnock gebracht. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen zehn Tatvorwürfen gegen den Fahrer, unter anderem wegen gefährlicher Fahrweise und fahrlässiger Tötung. Eine Freilassung auf Kaution lehnte die Polizei ab. Am Dienstag soll der Mann erstmals vor Gericht erscheinen.

Im Bus von der Hochzeitsfeier zur Unterkunft

Die Businsassen seien offenbar nach der Hochzeitsfeier auf dem Weg zu ihrer Unterkunft verunglückt, sagte Polizistin Tracy Chapman vor Journalisten. Die Rettungskräfte hätten die Frontscheibe des Busses einschlagen müssen, "um Leute herauszuziehen oder ihnen aus dem Bus zu helfen". Noch Stunden nach dem Unfall wurden Leichen aus dem Bus geborgen. Die Behörden gehen bislang davon aus, dass keine Kinder in dem Bus saßen.

Nach Angaben der australischen Behörden handelte es sich um den folgenschwersten Verkehrsunfall in Australien seit Beginn der offiziellen Aufzeichnungen im Jahr 2007. Am Unfallort waren am Montag Ermittler der Kriminalpolizei und andere Spezialisten im Einsatz. Zur Unfallursache wollte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Chapman sagte, an dem Unfall seien offenbar keine anderen Fahrzeuge beteiligt gewesen.

In Online-Netzwerken geteilte Hochzeitsfotos zeigen fröhliche Gäste der Party, die nur wenige Stunden vor dem Unfall auf dem Rasen des Weinguts stehen und feiern.

Fröhliche Hochzeitsfeier auf einem Weingut

Hochzeiten gehörten zu den glücklichsten Momenten für Freunde und Familie, sagte Australiens Premierminister Anthony Albanese. Dass ein so fröhlicher Tag "an einem wunderschönen Ort mit einem so schrecklichen Verlust an Menschenleben und Verletzungen" ende, sei "grausam, traurig und ungerecht", sagte er. Er sprach von einer "unvorstellbaren Tragödie". Der Regierungschef wünschte den Verletzten gute Genesung und dankte den Einsatzkräften.

Die Region Hunter Valley ist mit ihren Weingütern und Nationalparks ein beliebtes Ziel für Touristen und Ausflügler. Der Regierungschef des Bundesstaates New South Wales, Chris Minns, sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. Die Hochzeitsgäste seien zusammengekommen, um einen "Tag der Freude" zu erleben und seien stattdessen in eine Katastrophe geraten.

AFP
tkr/Andrew Leeson

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