Sprecher erklärt Darum wollte der Papst nicht, dass Pilger seinen Ring küssen

Papst Franziskus
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© Reuters
Bei einem Besuch im italienischen Wallfahrtsort Loreto hat Papst Franziskus bei einigen Gläubigen für Verwirrung gesorgt.
Die Gläubigen, die am Montag im italienischen Wallfahrtsort Loreto den Ring des Papstes küssen wollten, küssten meist ins Leere.
Denn der Heilige Vater zog seine Hand mit dem Ring immer wieder zurück. Statt eines Kusses bevorzugte Franziskus einen kurzen Händedruck.
Nicht alle schienen dafür Verständnis zu haben.
Die Aufnahmen von den missglückten Küssen wurden auch in den sozialen Netzwerken geteilt und sorgten für lebhafte Diskussionen.
Die einen kritisierten den Papst für sein Verhalten und nannten die Szenen aus Loreto verstörend.
Andere verteidigten Franziskus. Er habe nur verhindern wollen, dass er wie ein heiliges Relikt behandelt werde.
Schließlich sei er ein Vikar von Jesus Christus und kein römischer Kaiser.
Warum zog der Papst seine Hand weg, als mehrere Gläubige diese küssen wollten? Darüber rätseln Millionen Menschen seit Tagen. Der Vatikan hat das Geheimnis nun gelüftet.

Papst Franziskus zog vor einigen Tagen mehrfach seine Hand weg, als Gläubige seinen Ring küssen wollte. Warum? Das erklärt nun sein Sprecher: Der Papst habe die Verbreitung von Keimen unter den vielen Pilgern verhindern wollen, sagte Alessandro Gisotti am Donnerstag in Rom. 

Das Kuss-Video sorgt seit Montag im Netz für Diskussionsstoff. Darin ist zu sehen, wie der 82-jährige Pontifex bei einem Besuch im italienischen Wallfahrtsort Loreto mehreren Menschen die Hand wegzieht, die ihm den Fischerring küssen wollen. 

Im Internet wurde der Papst dafür kritisiert, dass er mit der Geste die Menschen gedemütigt hätte oder mit kirchlichen Traditionen breche. Das Video wurde Millionen Mal geklickt. 

Papst hinderte nicht alle daran, den Ring zu küssen

In der offiziellen Übertragung des Vatikans ist die gesamte rund 14 Minuten lange Szene zu sehen. Dort wird deutlich, dass ihm mehrere Gläubige ohne Hindernis die Hand und den Ring küssen. 

Bei Audienzen lässt sich Franziskus oft umarmen und hat auch sonst eigentlich wenig Berührungsängste. Aber mehrere Menschen, die alle die gleiche Stelle küssen? Da ergriffen wohl selbst den Heiligen Vater Sorgen um Krankheiten, die sich so ausbreiten könnten. 

Traditionell wird Päpsten bei der Amtseinführung der Ring übergeben. Um ihre Verehrung und Anbetung zum Ausdruck zu bringen, knien gläubige Katholiken oft vor dem Papst nieder und küssen ihm den Ring. Franziskus gibt sich allerdings gern volksnah, prangert immer wieder die Machtdemonstration von Kirchenführern an und fordert Bescheidenheit. So wollte er auch keinen Ring aus massivem Gold, sondern "nur" einen vergoldeten Silberring.

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Gläubige wollen Ring von Papst Franziskus küssen – doch der zieht immer wieder seine Hand weg
DPA
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