Tanker-Unglück auf dem Rhein Suche nach vermissten Bootsleuten geht weiter

Am Freitagmorgen soll die Suche nach den vermissten Bootsleuten auf dem Rhein fortgesetzt werden. Gestern war in der Nähe der Loreley ein Schwefelsäure-Tanker verunglückt.

Nach der Havarie eines Schwefelsäure- Tankers im Rhein bei St. Goarshausen soll an diesem Freitag weiter nach zwei vermissten Bootsleuten gesucht werden. Sobald es hell sei, werde damit begonnen, sagte der Sprecher des Rhein-Lahn-Kreises, Uwe Gilberg-Rindsfüßer, am Donnerstagabend. Zuvor hatten Taucher in den Wohnräumen des auf der Seite liegenden Schiffes nach den Vermissten gesucht - nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes jedoch vergeblich. Wegen der Dunkelheit wurde die Aktion abgebrochen.

"Es gibt nichts Neues und im Moment läuft gar nichts", sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei am frühen Freitagmorgen. Wie es weitergeht, werde aber sofort bei Anbruch des Tages entschieden.

Das 110 Meter lange und mit 2378 Tonnen Säure beladene Schiff war am frühen Donnerstagmorgen auf der Höhe der Loreley aus zunächst unbekannter Ursache gekentert. Nach Angaben des Umweltministeriums in Mainz gelangte zunächst keine Säure in den Fluss. Zwei Bootsmänner konnten nach der Havarie verletzt an Land gebracht werden.

Die Chancen, die zwei noch vermissten Männer leben zu finden, sind gering. "Die Hoffnung schwindet und schwindet", sagte der stellvertretende Amtsleiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Bingen, Florian Krekel, am Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur. Die Suche nach den Vermissten soll am Schiff, am Ufer und im Wasser fortgesetzt werden.

Am Freitag soll zudem weiter darüber nachgedacht werden, wie man das Schiff und seine gefährliche Fracht bergen könne, sagte Gilberg- Rindsfüßer. Als Möglichkeiten kämen in Betracht, es leerzupumpen oder wieder aufzurichten. Am Donnerstag hatten die Helfer den Rumpf im Rhein gesichert - unter anderem mit Seilen, die am Ufer befestigt waren. Am Abend wurden die Arbeiten vorübergehend eingestellt.

Das deutsche Schiff war von Ludwigshafen rheinabwärts ins belgische Antwerpen unterwegs. Beck sagte, nach bisheriger Erkenntnis habe sich die aus Deutschen bestehende Crew absolut korrekt verhalten. Der Rhein sollte bis auf weiteres gesperrt bleiben.

DPA
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