Energiekrise
Angst vor dem Blackout: Berliner trainieren für den Stromausfall
Sehen Sie im Video: Berliner üben für den Blackout.
Ein Leben ohne Strom ist für uns heutzutage kaum vorstellbar. Doch vor dem Hintergrund der Energiekrise und dem Krieg in der Ukraine beschäftigt der Gedanke aktuell so manche Person. Einer, der sich mit Krisen und Katastrophen sehr gut auskennt, ist der 69-jährige Albrecht Broemme. Er hat viel Erfahrung aus seiner Zeit als Leiter der Berliner Feuerwehr und als Präsident vom Technischen Hilfswerk. "Das übelste Szenario ist ein unangekündigter und unerwarteter Blackout – manchmal kann man sie auch erwarten – der zunächst vermutlich auf zwölf Stunden begrenzt sein könnte. Und dann stellt man fest, es dauert Tage. Und wenn man das dann feststellt, dann fragt man sich, hast du genug Geld? Was passiert in den Krankenhäusern? Was passiert mit meiner geplanten Operation? Ich wollte meine Großmutter noch besuchen, aber der Zug fährt nicht. Da muss man sämtliche Planungen, die man hatte, auf null setzen. Muss sagen, was machst du jetzt? Am besten zu Hause bleiben, ein Buch lesen und bei Tageslicht mit Freunden Spiele machen." In Berlin werden vom Arbeiter-Samariter-Bund Vorbereitungskurse für Katastrophenfälle angeboten. Solche Kurse empfinden die Teilnehmer als durchaus beruhigend: "Es ist halt ein Unterschied, wenn jemand sagt, so läuft es ab in einer Evakuierung. Es wäre hilfreich, wenn Du eine Schlafbrille, Ohrstöpsel dabei hast. Oder ich habe ein Haustier. Für mich war die Information sehr wichtig, dass man mit einem Haustier nicht in Unterkünfte reinkommt, sondern sich selber versorgen muss, zum Beispiel mit einem Zelt oder vorher Gedanken machen muss, wie kann ich mich mit dem Tier bewegen?" "Ja, ich weiß, ich habe so eine Notfallkiste wo ich meine Kerzen habe und die würde ich erstmal anmachen." Nach Angaben der Veranstalter kann man in den Schulungen all das lernen, was für eine effektive Krisenvorsorge benötigt wird. Vermittelt wird unter anderem, wie ein Kurbelradio funktioniert, welche Lebensmittel vorrätig sein sollen, was alles in einen Notfallrucksack gehört oder wo man Trinkwasser herbekommt. Und laut dem Arbeiter-Samariter-Bund in Berlin stoßen die Vorbereitungskurse für Katastrophenfälle zurzeit auf deutlich gestiegenes Interesse. Das Angebot ist kostenlos.