Auf der spanischen Ferieninsel Teneriffa sind drei Menschen durch Riesenwellen ums Leben gekommen. Die Vorfälle ereigneten sich nach Angaben der Rettungskräfte am Samstag an drei verschiedenen Orten der Kanaren-Insel.
Bei den schweren Unglücken sind auch drei Deutsche verletzt worden. Sie hätten leichte bis mittelschwere Verletzungen davongetragen, hieß es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Das deutsche Konsulat Las Palmas stehe mit den Betroffenen in Kontakt.
Wo die Menschen zu Schaden kamen, welcher Art von Verletzungen sie davon trugen und ob die Betroffenen deshalb in ein Krankenhaus mussten, teilte das Ministerium nicht mit. Die spanischen Behörden haben nach eigenen Angaben keine Informationen über deutsche Verletzte.
Eine der Toten erlitt einen Herzstillstand
Auf einer Hafenmole in Puerto de la Cruz im Norden wurden Menschen von einer riesigen Welle ins Meer gerissen. Polizisten und Passanten retteten die Gruppe an Land, eine Frau erlitt jedoch einen Herzstillstand und starb. Laut niederländischen Medienberichten handelt es sich bei der toten 79-Jährigen um eine Frau aus Groningen. 15 Menschen, darunter auch sechs Franzosen, wurden verletzt.
An einem Strand im nördlichen Ort La Guancha wurde ein Mann per Hubschrauber geborgen, nachdem er ins Meer gestürzt war. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Am Strand von El Cabezo im Süden der Insel wurde ein im Wasser treibender Mann entdeckt und an Land gebracht. Rettungsschwimmer und Sanitäter versuchten vergeblich, ihn wiederzubeleben.
Behörden auf Teneriffa hatten gewarnt
Vieles deutet darauf hin, dass in allen Fällen ein erhebliches Maß an Unvorsichtigkeit seitens der Betroffenen vorlag. Einige hätten eine eigens angebrachte Sicherheitsabsperrung missachtet. Die Behörden hatten frühzeitig gewarnt: "Äußerste Vorsicht an der Küste: Stell dich nicht an das Ende von Molen oder Wellenbrechern und geh kein Risiko ein, um Fotos oder Videos in der Nähe brechender Wellen zu machen."
Olaf Scheibe aus Osnabrück ist mit seiner Frau im Urlaub auf der Insel. Dem stern schildert er seine Eindrücke vom Tag des Vorfalls: "Am Strand Playa Ajabo in Callao Salvaje wurde eine rote Fahne gehisst, der halbe Strand abgesperrt. Zwei Rettungsschwimmer pfiffen die Badegäste aus dem Wasser, weil einige zunächst nicht reagierten", so der 62-Jährige.
"Wellen von mindestens drei Metern Höhe"
Auch am Sonntag sei der Wellengang noch stark gewesen, berichtet Scheibe: "Bei einer Küstenwanderung im Norden Teneriffas beobachteten wir Wellen von mindestens drei Metern Höhe." Am Montag gelte weiterhin ein absolutes Badeverbot am betroffenen Strandabschnitt Playa Ajabo, der gesamte Strand sei abgesperrt, erzählt das Paar.
Vor allem im Herbst und Winter werden die West- und Nordküsten Teneriffas und der anderen Kanaren-Inseln oft von sehr großen Wellen getroffen, die durch Stürme weit draußen im Atlantik entstehen.
Mit Material nach Nachrichtenagenturen DPA und AFP.