Wintereinbruch Gibt es weiße Weihnachten?

Der Winter ist da. Mit Schnee, Frost und Glätte. Zumindest in einigen Teilen des Landes. Und die Temperaturen sollen erst einmal so bleiben, sagen Meteorologen. Steht nun eine weiße Weihnacht ins Haus? stern.de hat in die Wetterzukunft geschaut.

Jedes Jahr die gleiche Frage: Wie wird das Wetter zu Weihnachten? Weiß - wie es im Buche steht? Oder doch eher grau - wie meistens. Für verlässliche Aussagen ist es leider noch zu früh. Kein seriöser Meteorologe würde zwei Wochen im Voraus eine Prognose wagen. Und doch: Einige Wettermodelle riskieren einen langfristigen Blick auf die nächsten 14 Tage und kommen zum Ergebnis: Die Chancen für weiße Weihnachten stehen so schlecht nicht.

Zumindest laut des "Global Forecast System", auf das sich wetter.de bezieht. Mit Hilfe einer so genannten Ensemble-Technik, die einen Mittelwert aus 20 verschiedenen Prognosen herausrechnet, wagen die Wetterfachleute die Prognose, dass die Lage "sehr stark in Richtung Winter tendiert". Zum Teil seien zweistellige Frostgrade errechnet worden, die zusammen mit Niederschlägen Schnee ergeben würden.

Laut Meteomedia, dem Wetterdienst von Jörg Kachelmann, gibt es zwei Varianten, wie sich das Wetter entwickeln könnte: das winterliche Wetter der nächsten Tage setzt sich fest oder es wird das "typische Weihnachtstauwetter" geben, wie Meteorologe Jürgen Weiß stern.de sagte. Das sei im Übrigen der wahrscheinlichste Fall. Denn statistisch gesehen liegt die Chance auf weiße Weihnacht bei gerade einmal 20 Prozent - zumindest für Ecken Deutschlands, die nicht im Süden oder in den Bergen liegen.

"Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren haben wir zur Zeit keine milde Südwestlage", so Weiß. Es ist in vielen Gebieten kalt, feucht mit der Folge: es schneit. Zumindest im Süden oberhalb von 300 Metern. Der Deutsche Wetterdienst kündigt für Mittwoch "einen breiten Streifen Niederschläge von Südwestdeutschland bis nach Sachsen" an, teilweise auch Schneeregen. Im Norden und Westen dagegen bleibt alles grau in grau, mit Regen- oder teilweise Graupelschauern, vor allem an der Nordsee. Meteomedia sagt fiese Temperaturen zwischen 3 bis 5 Grad plus voraus. Die Sonne hält sich vornehm zurück. Nur in Berchtesgaden und an den Küsten soll sie sich ab und an blicken lassen.

So wird es nach dem jetzigen Stand auch die nächsten Tage bleiben. Schuld daran ist die Großwetterlage. Ein Tief mit Namen Tine hängt laut wetter.com bis etwa Mitte Dezember über Europa. Tine bringt also weiterhin Schnee, Regen und viele Wolken, und manchmal auch Sonnenschein. Die noch unsichere Prognose für die Tage bis kurz vor Heiligabend lautet, dass der Schnee, der schon gefallen ist, zunächst liegenbleiben wird, allerdings zieht vom Atlantik her ein Hoch an, das vermutlich mildere Luft aus dem Südwesten mit sich bringt. Dann gäbe es das bereits erwähnte "typische Weihnachtstauwetter".

Bis dahin aber rechnen die Meteorologen immerhin für die vielen Skigebiete in Italien, Österreich und der Schweiz mit bis zu 1,50 Metern Neuschnee. Mit den Schneefällen wird also eine Grundlage für den Wintersport in dieser Saison gelegt.

Niels Kruse

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