Spiritualität Und wie sieht dein Seelenhüter aus? Ein Tag auf dem Engelkongress in Hamburg

Gott ist raus, die Engel haben gewonnen: Seit Jahren hält ihr Boom an. Wer endlich mit ihnen reden will, konnte sich dazu auf dem Engelkongress in Hamburg informieren. 650 Teilnehmende ließen sich von Heilerinnen, Schamanen und Engelsflüsterern anleiten, wie der Kontakt nach oben gelingt.
650 Menschen in einem großen Saal strecken auf dem Engelkongress die Hände Richtung Himmel.
Nur wer in seinem Körper steckt, kann auch von den Engeln besucht werden, und dabei hilft Bewegung. Himmel, Herz, Erde, Herz – eine kleine Übung mit Rednerin Rebecca Campbell auf dem Engelkongress in Hamburg.
© Julia Knop

Gezeigt hat sich keiner. Nicht auf den Fluren, nicht auf dem stillen Örtchen und nicht im großen Saal. Dabei habe ich mich angestrengt. Ich habe so etwas wie Aerobic gemacht und immer wieder meine Hände dem Himmel und der Erde entgegengestreckt. Ich habe mit geschlossenen Augen meditiert und nur selten heimlich geblinzelt. Auf Einladung fremder Menschen hin habe ich sie umarmt, etwas länger als sich normal anfühlte. Ich habe die Herzfrequenz gesummt und meine Chakren dabei berührt. Schließlich habe ich meinen Körper geschüttelt. Ich sollte nicht darauf achten, wie ich dabei aussehe. Vielleicht ist mir genau das nicht gelungen. Jedenfalls tauchte keiner der mir versprochenen übersinnlichen Begleiter auf.

Eine Zuhörerin auf dem Engelkongress sitzt auf dem Boden und trägt ein Shirt mit Flügelaufdruck.
Die Flügel sind nur ein Textildruck: Eine andächtige Zuhörerin auf dem Engelkongress
© Julia Knop

Willkommen auf dem Engelkongress "Angels & Guardians" in Hamburg, auf dem Heilerinnen und Medien, Schamanen und Engelsflüsterer sprechen und von ihren Wahrnehmungen erzählen. Auf dem sich Menschen begegnen, die Engel sehen oder davon träumen. Und für die Länge dieses Beitrages möchte ich Sie einladen, sich auf diese Wesen einzulassen, so wie ich. Sich vorzustellen, es könnte sie geben. Einen Tag lang sitze ich zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Congress Center, Saal 3, an einem der hinteren Tische. Runde Tische sind es, das soll den Kontakt untereinander erleichtern. 650 Teilnehmende, fast alle weiblich. Ein Blick zu den vorderen Tischen, wo die sitzen, die 700 Euro für ihren Platz gezahlt haben, als wären das hier die Bayreuther Festspiele. Sigrun neben mir hatte Glück: Statt 166 hat sie 44 Euro gezahlt. Ein Rabatt, den die Autorin und Rednerin Diana Cooper durch eigenes Sponsoring möglich gemacht hatte.

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