Attraktivität Eine glückliche Kindheit macht schön

Schon in der Kindheit wird der Grundstein dafür gelegt, wie attraktiv und gesund eine junge Frau wirkt: Herrschen im Elternhaus Stress und Streit, leidet auch das Aussehen. Harmonie hingegen macht feminin und schön.

Frauen aus zerrütteten Elternhäusern ist die schwere Kindheit noch mit Anfang 20 ins Gesicht geschrieben: Sie wirken weniger attraktiv, weniger gesund und maskuliner als Altersgenossinnen, die in einem intakten Elternhaus aufgewachsen sind. Das haben britische Psychologen in Tests mit mehr als 200 Studentinnen gezeigt. Der Stress durch häufigen Streit in der Familie präge das Aussehen ebenso wie hormonelle und genetische Faktoren, erklären Lynda Boothroyd und David Perrett von der Universität von St. Andrews den Zusammenhang. Ihre Ergebnisse stellen die Forscher in der Fachzeitschrift "Proceedings of the Royal Society B" vor.

Die Wissenschaftler fotografierten für ihre Untersuchung 219 Psychologiestudentinnen und befragten sie nach ihrer Kindheit. Unter anderem wollten die Forscher wissen, ob und wann die Eltern sich getrennt hatten und ob es häufig Streit oder andere Schwierigkeiten in der Familie gegeben hatte. Aus den Teilnehmerinnen wählten die Forscher anschließend die 15 Probandinnen mit dem harmonischsten Elternhaus aus. Die zweite Gruppe bildeten die 15 Teilnehmerinnen, bei denen es am häufigsten Streit gegeben hatte. Als dritte Gruppe wählten die Forscher ebenfalls 15 Probandinnen aus, bei denen sich die Eltern schon vor der Pubertät der Mädchen getrennt hatten. Die 15 Fotos jeder Gruppe überlagerten die Forscher auf elektronischem Weg zu einem einzigen Porträt und ließen dieses von knapp 50 zufällig ausgewählten Versuchspersonen beurteilen.

Stresshormone und ungesunder Lebensstil

Die Betrachter stuften die Attraktivität des Porträts, das aus den Fotos der Frauen aus glücklichem Elternhaus zusammengesetzt war, als am höchsten ein. Dieses Gesicht wirkte zudem am gesündesten und am wenigsten maskulin. Hingegen wirkte das Porträt der Frauen, die in einem Elternhaus mit viel Streit aufgewachsen waren, am wenigsten attraktiv, weniger gesund und am maskulinsten. Das Bild aus den Fotos der Frauen getrennt lebender Eltern lag in der Beurteilung in den drei Kategorien etwa dazwischen.

Jahrelanger Stress in der Familie beeinträchtige nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Aussehen, schreiben die Wissenschaftler die Ergebnisse. Hier spiele nicht nur das Stresshormon Cortisol eine Rolle, sondern auch die Tatsache, dass verkrachte Familien häufig generell einen ungesünderen Lebensstil pflegen. Auch genetische Faktoren könnten hinter den Ergebnissen stehen, glauben die Forscher: Töchter besonders maskuliner Männer, die häufig auch schlechtere Familienväter sind, tragen ebenfalls bevorzugt maskuline Züge.

DDP
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