Bildung Run auf deutsche Hochschulen

Es tut sich was am Bildungsstandort Deutschland: Noch nie haben sich an den Hochschulen so viele Studenten eingeschrieben wie im vergangenen Jahr. Etwa 386.500 Männer und Frauen nahmen im Sommersemester und im Wintersemester 2008/09 ein Studium auf. Besonders die Fachhochschulen profitieren vom Wissensdurst der Abiturienten.

Studieren an deutschen Hochschulen ist so beliebt wie nie zuvor: Die Zahl der Studienanfänger stieg im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf 386.500, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Damit wurde der bisherige Rekord von 2003 um 9000 Erstimmatrikulierte übertroffen.

Dabei zeichnet sich ein deutlicher Trend zu Fachhochschulen ab. Die Zahl der Studienanfänger stieg bei dieser Hochschulart im Vergleich zu 2003 um 21,5 Prozent auf 133.700. Eine gegenläufige Entwicklung müssen hingegen die Universitäten hinnehmen. Dort sanken die Immatrikulationen um 5,4 Prozent. Der Anteil der Frauen unter den Studienanfängern ist um fast sechs Prozent gestiegen, die Männer sind aber noch in der Mehrheit: Rund 192.300 waren Frauen und etwa 194.200 Männer.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) sieht nach eigenen Worten Bund und Länder auf dem richtigen Weg. "Die Zahlen zeigen, dass junge Menschen verstehen: Es lohnt sich, ein Studium aufzunehmen", erklärte die Ministerin. Das Ziel, die Studienanfängerquote auf 40 Prozent zu erhöhen, sei in greifbare Nähe gerückt.

Ingenieurswissenschaften besonders beliebt

Nicht nur Universitäten und Fachhochschulen, auch die einzelnen Fächer entwickeln sich sehr unterschiedlich. 75.800 Personen begannen 2008 ein Studium in den Ingenieurwissenschaften. Dies entspricht einem Zuwachs von 9,2 Prozent. Auch die Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften konnten eine Steigerung um 6,2 Prozent verzeichnen. Dagegen sanken die Erstsemesterzahlen in Mathematik und Naturwissenschaften um knapp fünf Prozent und in Sprach- und Kulturwissenschaften sogar 11,5 Prozent im Vergleich zu 2003.

Der Anteil der deutschen Staatsbürger an den Studienanfängern blieb mit 82 Prozent auf dem gleichen Niveau. Fachhochschulen sind bei Ausländern nicht ganz so beliebt - dort betrug der Anteil der Bundesbürger 87 Prozent. Besonders international sind deutsche Kunsthochschulen, wo nur 59 Prozent der Studenten Bundesbürger sind.

AP · DPA
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