Nach vergeblichen Versuchen, einen 99 Kilogramm schweren Achtjährigen auf Diät zu setzen, erwägen die britischen Behörden die Einweisung des Jungen in eine Fürsorge-Einrichtung. Die Familie habe wiederholt die Kooperation verweigert und Termine mit Gesundheitsberatern und Sozialarbeitern verstreichen lassen, hieß es zur Begründung. Connor McCreaddie aus Wallsend im Norden Englands sei damit genau so gefährdet wie ein körperlich oder sexuell misshandeltes Kind.
Die allein erziehende Mutter des Jungen zeigte sich entsetzt. Ihr Sohn sei bei ihr gut versorgt, und sie bemühe sich auch, seinen ungezügelten Appetit zu bremsen, sagte Nicola McKeown dem Fernsehsender ITV. Sie räumte allerdings ein, dass Connor häufig Lebensmittel stehle oder verstecke, weil er bei jedem Diätversuch immer nur hungrig gewesen sei. Wenn er abends nicht genug zu essen bekomme, gebe er die ganze Nacht über keine Ruhe mit seinem Betteln nach etwas Essbaren.
Ihm droht ein Tod mit 30 Jahren
Mediziner wiesen indessen darauf hin, dass der Junge mit 1,52 Metern für sein Alter nicht nur ungewöhnlich groß sei, sondern auch mehr als das dreifache Gewicht seiner Altersgenossen mit sich herumtrage. "Connors Lebensweise ist extrem gefährlich", warnte Colin Waine vom Forum für Fettleibigkeit in Nottingham. Wenn er weiter so übergewichtig bleibe, werde er sich schon als Teenager Diabetes zuziehen und spätestens mit 20 Herz- und Kreislaufbeschwerden. Mit 30 Jahren drohe ihm dann der Tod.
Der Junge, der mit seiner Mutter und Schwester zusammenlebt, hat auf Grund seines extremen Körpergewichts Schwierigkeiten beim Waschen und Anziehen. Häufig geht er nicht zur Schule, weil er von seinen Klassenkameraden permanent gehänselt wird.