Luftfahrt Lufthansa-Legende im Alter von 74 Jahren gestorben

Der ehemalige Lufthansa-Chefpilot Jürgen Raps (rechts im Bild) im Jahr 2007
Der ehemalige Lufthansa-Chefpilot Jürgen Raps (rechts im Bild) im Jahr 2007
© ZUMA Press / Imago Images
Er war ein Gesicht der Lufthansa und galt als einer der bekanntesten Piloten Deutschlands. Nun ist der frühere Chefpilot Jürgen Raps im Alter von 74 Jahren gestorben.

Seine Begeisterung für das Fliegen begann schon früh – nach einem Rundflug in einer kleinen Propellermaschine stand für den damals fünfjährigen Jürgen Raps fest: Er wollte Pilot werden. Nun ist der langjährige Lufthansa-Chefpilot und Luftfahrtexperte im Alter von 74 Jahren gestorben. Das bestätigte Lufthansa-Sprecher Michael Lamberty am Sonntag über das Karriere-Netzwerk LinkedIn.

Raps, der in den 1970er-Jahren an der Verkehrsfliegerschule in Bremen seine Ausbildung begann, hatte sich bereits vor dem Abitur für die Pilotenlaufbahn beworben. Schon als Jugendlicher sammelte er Erfahrung im Segelflug. Nach Abschluss seiner Ausbildung steuerte er zunächst Maschinen wie die Boeing 737 und die DC-10, bevor er als Kapitän Verantwortung übernahm.

Jürgen Raps leitete Lufthansa-Flugschule

1990 kehrte Raps an die Lufthansa-Flugschule zurück – diesmal als Leiter. Sechs Jahre später berief ihn das Unternehmen zum Chefpiloten und Leiter des Flugbetriebs. In dieser Funktion prägte er die Ausbildung einer ganzen Generation von Piloten und setzte wichtige Standards in der Flugsicherheit. Später wurde er Mitglied des Passagevorstands und war verantwortlich für Sicherheitsfragen innerhalb der gesamten Lufthansa-Flotte.

Ein besonderer Abschnitt seiner Karriere war mit dem Airbus A380 verbunden. Raps gehörte 2007 zu den ersten Piloten weltweit, die eine Lizenz für den damals größten Passagierjet erhielten. Der A380 blieb für ihn das faszinierendste Flugzeug seiner Laufbahn – ein Thema, über das er auch Jahre nach seinem Abschied im Podcast "Luftraum" begeistert sprach.

Neben seiner aktiven Pilotentätigkeit engagierte sich Raps in Fachgremien des internationalen Airline-Verbands IATA und in der Deutschen Lufthansa Berlin Stiftung. Nach dem offiziellen Ende seiner Karriere blieb er der Luftfahrt treu – als Berater, Dozent an der Hochschule Bremen und gefragter Experte für Flugbetrieb und Sicherheit.

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos

Mehr zum Thema