Das Foto, das die Nasa gestern veröffentlich hat, zeigt eine Momentaufnahme: eine Düne aus braunen Sandsteinen, aufgenommen von der Raumsonde "Mars Reconnaissance Orbiter". Die Düne wurde wohl vom Wind zusammengetragen und geformt. Winde waren es vermutlich auch, die die Oberfläche des Gebildes in Wellen legten. Diese Textur erinnert an Stranddünen, wie es sie hier auf der Erde gibt - und zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie sehr die Bedingungen auf dem Mars denen auf der Erde ähneln könnten.
Gibt es Wasser auf dem Mars?
Tatsächlich ist es aber gar nicht die Düne, die das Interesse der Nasa-Forscher auf sich zieht - sondern vielmehr der Grund, über den der Sand wandert. Der zerfurchte Boden scheint aus Felsen zu bestehen, der aufgrund von Druck oder Temperaturveränderungen rissig wurde. Es könnte sich auch um eine ehemals feuchte Sedimentschicht handeln, die schließlich trocknete und dabei in einzelne Segmente zerbrach. Letztere These würde die Vermutung stützen, dass Wasser auf dem Mars existiert - oder vor einiger Zeit existiert haben könnte. Wasser wiederum könnte Leben auf dem Mars ermöglichen.
Neu ist die Wasser-Theorie nicht, immer wieder haben Forschungsergebnisse in diese Richtung gedeutet. Allerdings fehlt bislang ein umfassender Beweis. Erst kürzlich hatten Forscher der Nasa auffällige Fließstrukturen an Steilhängen entdeckt, die nahelegen, dass es Wasser auf dem Mars geben könnte. "Je mehr wir den Mars untersuchen, umso mehr lernen wir, wie Leben dort existieren könnte", erklärte damals Michael Meyer, der leitende Wissenschaftler des Nasa-Marsprogramms.
Nun wollen die Wissenschaftler die Risse des Bodens untersuchen und erhoffen sich dadurch Hinweise auf deren Entstehung.