Das Hubble-Weltraumteleskop hat extrem klare Aufnahmen der Trümmerwolken früherer Ausbrüche eines Sterns im Sternbild Einhorn geliefert. Die Gas- und Staubhüllen, die vor etlichen tausend Jahren von diesem Stern weggeschleudert worden sein dürften, wurden durch einen neuerlichen Ausbruch des Sterns in ein grelles Licht getaucht und dadurch sichtbar. Die Bilder präsentiert das Fachjournal "Nature" (Bd. 422, S. 405).
Die Auswertung der Aufnahmen ergab, dass der Stern mit der Katalogbezeichnung V838 Monocerotis während des letzten Ausbruchs im Januar 2002 vorübergehend als einer der hellsten Sterne der Milchstraße strahlte - weit heller, als im Rahmen normalen Nova- Ausbruchs üblich ist. Dazu könnte passen, dass er sich während dieser Zeit zu einem vergleichsweise kühlen Riesenstern aufgebläht hat, der seine äußere Hülle nur langsam verliert. Als Nova bezeichnen Astronomen ein sehr helles Aufleuchten von Sternen innerhalb nur weniger Tage.
Deutlich erkennbar sind so genannte Lichtechos, die entstehen, wenn der Lichtblitz auf Materie in der weiteren Umgebung des Sterns trifft und von dort reflektiert wird. Aus der Ausbreitungsgeschwindigkeit dieses Lichtblitzes leiten Howard Bond vom Space Telescope Science Institute in Baltimore (US-Staat Maryland) und seine Kollegen die Entfernung von mindestens 20 000 Lichtjahren ab. Zum Vergleich: Von der Sonne zur Erde benötigt das Licht rund acht Minuten.
Noch rätseln die Astronomen darüber, was sie in den vergangenen 15 Monaten im Sternbild Einhorn wirklich beobachtet haben. Sobald sich der "Explosionsrauch" verzogen hat, wollen sie den Sternrest genauer "unter die Lupe" nehmen. Dann werden sie vielleicht herausfinden, was ihn von einem gewöhnlichen Weißen Zwerg, dem typischen Vorläuferstern eines Nova-Ereignisses, unterscheidet.