Der Eisvogel ist Vogel des Jahres 2009. Wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) am Freitag in Berlin mitteilten, steht der "Alcedo atthis", so der lateinische Name, für lebendige Flüsse und Auen. Der wegen seiner Schönheit und Farbenpracht gern als "fliegender Edelstein" bezeichnete Eisvogel wurde bereits zum zweiten Mal zum Vogel des Jahres gekürt, denn seine Lebensräume sind trotz Verbesserungen beim Gewässerschutz noch immer knapp.
1973 wurde der spatzengroße Eisvogel zum ersten Mal Vogel des Jahres, weil seine Bestände und Brutplätze wegen wasserbaulicher Maßnahmen, wachsender Wasserverschmutzung und Störungen der Auen durch Erholungssuchende stark zurückgegangen waren. Trotz einer Verbesserung der Gewässerqualität konnte der Abwärtstrend des Eisvogels den Naturschutzverbänden zufolge zwar gestoppt werden, jedoch hat sich der Bestand lediglich auf niedrigem Niveau stabilisiert.
Derzeit gibt es in Deutschland 5.600 bis 8.000 Brutpaare, doch der Eisvogel ist nirgends häufig. Die damaligen Forderungen hätten nicht an Aktualität verloren, erklärte Nabu-Vizepräsident Helmut Opitz. "Der Eisvogel braucht sauberes Wasser, naturnahe Bäche, Flüsse und Seen sowie artenreiche Talauen." Nur dort finde er seine Nahrung, überwiegend Kleinfische, natürliche Steilwände für die Anlage seiner Brutröhren. "Diese Lebensräume sind in Deutschland trotz mancher Fortschritte im Gewässerschutz immer noch Mangelware."
Woher der Name des Eisvogels stammt, ist strittig. Manchen Deutungen zufolge leitet er sich vom althochdeutschen "eisan" für schillern oder glänzen ab. Dies würde zum flirrenden Farbenspiel passen, das der Eisvogel im Sitzen und im Flug bietet. Andere interpretieren den Namen als "Eisenvogel" wegen des stahlblauen Rücken- und rostfarbenen Bauchgefieders.