Tropeninstitut Vorsicht - tollwütige Fledermäuse

Verletzte oder flugunfähige Fledermäuse nicht anfassen, sie könnten mit Tollwut infiziert sein. Davor warnt das Hamburger Tropeninstitut. Hunde und Katzen sollten grundsätzlich geimpft sein.

Eine tollwütige Fledermaus hat in Hamburg eine 72 Jahre alte Frau gebissen. Die Frau, die das flugunfähige Tier in ihrem Garten gefunden habe, sei sofort gegen die Krankheit geimpft worden, teilte das Hamburger Tropeninstitut am Montag mit. Anlässlich dieses Vorfalls vom Pfingstsamstag warnt das Institut davor, flugunfähige Fledermäuse anzufassen. Hunde und Katzen sollten von solchen Tieren fern gehalten werden. Auf eine wirksame Tollwutschutzimpfung von Hunden und Katzen sei grundsätzlich zu achten.

Das Tropeninstitut rät bei allen Fledermausbissen oder Verletzungen durch diese Tiere zu einer nachträglichen Impfung. Fledermausschützer, Forstpersonal und Tierärzte sollten sich sogar vorsorglich gegen Tollwut impfen lassen. Da die einheimischen Fledermäuse sehr scheue Tiere seien und überdies kein Blut lecken, gehe von ihnen nur dann eine Infektionsgefahr aus, wenn sie flugunfähig oder verletzt aufgefunden würden.

Impfung verhindert Ausbruch der Krankheit

Sollte es zu einem Fledermausbiss kommen, empfehlen die Experten des Tropeninstituts, den Wundbereich mit Wasser und Seife zu waschen und zu desinfizieren. Ein Arzt sollte auch dann aufgesucht werden, wenn der Kontakt geringfügig war oder nur eine winzige Verletzung vorliegt.

Tollwut wird durch ein Virus verursacht, dass sich im zentralen Nervensystem vermehrt. Die Inkubationszeit beträgt drei bis acht Wochen. Nicht jeder Biss durch ein erkranktes Tier führt auch zur Infektion des Menschen. Der Ausbruch der Krankheit kann durch eine Impfung innerhalb von vier Tagen nach der Übertragung verhindert werden. Kommt die Krankheit jedoch zum Ausbruch, endet sie immer tödlich.

In 14 Jahren nur 108 Fälle

Die Zahl der registrierten Tollwutfälle hat sich in Deutschland drastisch von 5572 im Jahr 1990 auf 43 im Jahr 2002 reduziert, davon die meisten bei Fuchs, Hund und Katze. Von 1985 und 1999 wurden laut Tropeninstitut 108 Fälle von infizierten Fledermäusen in Deutschland bekannt. Es gebe nur vereinzelt Berichte über Bisse von tollwütigen Fledermäusen. Ursache sei in allen Fällen ein Kontakt von Laien mit flugunfähigen Tieren gewesen.

DPA
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