Dass der Hund der beste Freund des Menschen sei, ist eine Floskel. Paul Heroux dürfte das anders sehen. Zwischen ihm und seiner Hündin Mura besteht tatsächlich eine ganz besondere Verbindung. "Sie ist meine Familie, sie ist das Wertvollste, was ich auf der Welt habe", sagt Heroux, der keine Frau und keine Kinder hat, über die Shikoku-Hündin. Doch bald wird er Abschied nehmen müssen: Mura ist todkrank.
Weil sie unheilbar an Blutkrebs erkrankt ist, hat die zehnjährige Hündin nur noch wenige Monate zu leben. Nachdem Heroux, im Hauptberuf Bürgermeister der Stadt Attleboro (etwa 40.000 Einwohner) im US-Bundesstaat Massachusetts, sich von dieser Nachricht erholt hatte, fasste er einen Entschluss: Hündin und Herrchen machten gemeinsam einen Roadtrip – am Ende wurden es fast 8500 Meilen (etwa 13.700 Kilometer) durch 24 Bundesstaaten in zwölf Tagen.
Ein Roadtrip von den Niagarafällen zum Grand Canyon
"Menschen, die Ähnliches mit ihrem Hund erlebt haben, rieten mir, ihr noch mal die besten Monate ihres Lebens zu ermöglichen", sagte Heroux dem Fernsehsender "7 News Boston". Und das tat er auch. Heroux nahm sich Ende Oktober einige Zeit frei, packte Mura in sein Auto und fuhr mit ihr los. Der Bürgermeister am Steuer, die Hündin auf dem Beifahrersitz. Auf Facebook dokumentierte Heroux die verschiedenen Stationen ihres Trips: Niagarafälle, Golden Gate Bridge, Mount Rushmore, Grand Canyon. Also im Prinzip das meiste, was man in den Vereinigten Staaten gesehen haben muss. Außerdem durfte Mura ihren Geburtsort besuchen.
"Mura weiß nicht, dass sie Krebs hat, also sagt es ihr nicht", hatte Heroux vor dem Trip gepostet. "Lasst sie einfach glauben, sie sei eine kleine Prinzessin, die auf die Reise ihres Lebens geht." Die Hündin genoss den ausgedehnten Ausflug sichtlich und schaute sich – den Bildern zufolge – alle Sehenswürdigkeiten aufmerksam und interessiert an.
Aus Muras Reise soll ein Kinderbuch werden
8451 Meilen zeigte der Tachometer am Ende an. Mittlerweile sind die beiden sicher wieder zu Hause angekommen. Mura war nach all den Anstrengungen auch ganz froh, wieder in der gewohnten Umgebung schlafen zu dürfen.
Nun muss sie alle drei Wochen zur Chemotherapie. Das Verhältnis zwischen den beiden ist auf der Reise noch einmal enger geworden: "Ich habe das Gefühl, dass wir eine Verbindung hatten wie noch nie zuvor." Jetzt geht Heroux wieder seinem Job im Rathaus nach – das nächste Projekt hat er aber schon im Kopf: Aus seinem Roadtrip mit Mura will er ein Kinderbuch entwickeln, sagte er zu "boston.com".
Quellen: "boston.com" / "7 News Boston" / Paul Heroux auf Facebook
