Vermisste in Neuschwanstein Polizei sucht vergeblich - Sind Chinesen freiwillig verschwunden?

Das Verschwinden zweier chinesischer Touristen am Schloss Neuschwanstein bleibt mysteriös. Die Polizei hat keine Hinweise auf eine Straftat und hat die Suche wieder aufgenommen - denkt aber auch über ein anderes Szenario nach.

Das chinesische Ehepaar, das am Schloss Neuschwanstein vermisst wird, bleibt verschwunden. Zurzeit suchen Polizeitaucher am Fuß von Wasserfällen und in Höhlen in der Pöllatschlucht - direkt unterhalb von Schloss Neuschwanstein - nach Chen Sihong und seiner Frau Xiaoxia, wie ein Polizeisprecher dem stern sagte: "Dort gibt es Strudel, aus denen man nicht mehr herauskommt, wenn man einmal hineinfällt."

Die Polizei behandelt das Verschwinden der beiden Chinesen als Vermisstenfall. Es gäbe keine Hinweise auf eine Straftat, so der Polizeisprecher. "Alle für uns relevanten Punkte haben wir abgesucht", hatte ein Sprecher der Polizei am Dienstag gesagt, nachdem die Suche beendet worden war. Nun hat die Polizei sich neue Orte überlegt, an denen die Vermissten sein könnten - wie eben die Pöllatschlucht.

Abgesetzt am Schloss Neuschwanstein?

Doch beim Verschwinden muss es sich nicht unbedingt um einen Unglücksfall handeln. Denkbar ist auch ein anderes Szenario: Vielleicht hat das chinesische Ehepaar sich einfach abgesetzt, um außerhalb von China ein neues Leben zu beginnen. "Letzendlich sind die beiden erwachsene Leute", so der Polizeisprecher zum stern. "Die dürfen sich hier frei bewegen."

Das vermisste Ehepaar ist Mitglied einer chinesischen Reisegruppe und war am Samstag ohne die Gruppe zum Schloss gegangen. Zum vereinbarten Zeitpunkt kamen der 37-Jährige und seine zwei Jahre ältere Frau nicht zum Treffpunkt. Zweieinhalb Stunden später alarmierte der Reiseleiter die Polizei, die seither unter anderem mit Hubschrauber samt Wärmebildkamera, Suchhunden und alpinen Einsatzgruppen unterwegs war. Bislang brachte die Suche keinen Erfolg. Aber vielleicht meldet sich das Ehepaar in einigen Tagen ja auch einfach selbst bei der Polizei. Ihre Reisegruppe ist inzwischen nach Italien weitergereist.

tkr mit DPA

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