Neue Boeing 737 Max Dieser Jet ist nagelneu - und für Passagiere kaum zu vermeiden

Die neue Boeing 737 MAX 8
Die neue Boeing 737 MAX 8
© Boeing
In so einem Flugzeug wird wohl jeder Passagier einmal sitzen: Einem Jet der 737-Max-Reihe. Am Dienstag lieferte Hersteller Boeing das erste Exemplar der neusten 737-Generation aus. Erstkunde ist die indonesische Lion Air, die die Maschine bei der malaysischen Tochter Malindo einsetzt.
Mit der Max-Reihe, bestehend aus den Modellen -8, -9 und -10, hat Boeing seinem erfolgreichen Kurz- und Mittelstreckenjet ein Update verpasst. Es sind vor allem die neuen Triebwerke, die den Jet sparsamer und leiser machen. Dazu kommen aerodynamische und materielle Verbesserungen.
Konkurrent Airbus hatte zuvor seine A-320-Familie ebenfalls überarbeitet. Und Boeing damit unter Zugzwang gesetzt. Die so genannten Neo-Modelle haben bereits über 5000 Bestellungen. Der US-Konkurrent konnte seine Max-Modelle über 3700 Mal verkaufen. Zahlen, die zeigen: Diese Flugzeuge werden in Zukunft überall anzutreffen sein.


Dem US-Flugzeugbauer Boeing ist bei der Auslieferung seines modernisierten Mittelstreckenjets 737 MAX fast eine Punktlandung gelungen. Nach zwischenzeitlichen Bedenken wegen möglicher Triebwerksprobleme übergab der Konzern die erste Maschine des Typs am Dienstag an die malaysische Fluggesellschaft Malindo Air nur einen Tag später als geplant. Bei Entwicklung und Testflügen war der Airbus-Rivale aus den USA seinem Zeitplan schon mehrere Monate vorausgeeilt. Bei Bestellungen und Auslieferungen liegt Airbus' Konkurrenzmodell A320neo aber deutlich vorn.


Nach Zitterpartie: Boeing

liefert erste 737 MAX aus
Erst vergangene Woche hatte es so ausgesehen, als ob Boeings Zeitplan doch noch platzen könnte. Wegen möglicher Probleme mit den neuen Triebwerksmodell des französisch-amerikanischen Herstellers CFM hatte der Flugzeugbauer überraschend alle Testflüge mit der "MAX" gestoppt.
Boeing sprach von einer Vorsichtsmaßnahme wegen potenzieller Qualitätsmängel. Diese konnten offenbar ausgeräumt werden.
Für die Neuauflage der 737 hatte sich Boeing 2011 entschieden, nachdem der europäische Hersteller Airbus mit der sparsameren Neuauflage seines Konkurrenzjets A320 bei vielen Fluggesellschaften gepunktet hatte. Airbus' Zeitvorsprung bei Aufträgen und Bestellungen konnte Boeing bis heute nicht aufholen. Deren Modellfamilie A320neo kam bis Ende April auf 5054 Festbestellungen, Boeings 737 MAX nur auf 3714. Die erste "neo" lieferte Airbus schon Anfang 2016 an die Lufthansa aus.
Boeing wie Airbus bewerben ihre modernisierten Jets vor allem mit einem deutlich niedrigeren Spritverbrauch. Die neuen Triebwerke sind deutlich weniger spritdurstig und zudem leiser als die Turbinen der herkömmlichen Modelle. Bei der "MAX" soll die Spriteinsparung 14 Prozent betragen, bei der "neo" 15 Prozent. Die Lufthansa berichtete bereits, dass der Airbus-Jet die Erwartungen übertreffe - und je Passagier sogar 20 Prozent Einsparung bringe.



Es ist kein Jet, nach dem sich jeder umdreht. Doch dafür hat in den Modellen der 737-Serie von Boeing wohl jeder Passagier schon einmal Platz genommen. Jetzt hat der Hersteller erstmals die neuste Version des Jets ausgeliefert.

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