Der Name Caminito del Rey hört sich harmlos an: "Weglein des Königs", so die wörtliche Übersetzung. Dabei ist der bereits Anfang des 19. Jahrhunderts angelegte Pfad ausgesetzt in luftiger Höhe, und seine Begehung gilt als sehr gefährlich. In den senkrechten Wänden einer Felsschlucht verläuft er bis zu 200 Meter hoch über einem Fluss in der Nähe von Álora bei Málaga.
Ursprünglich diente der exponierte Gebirgsweg den Bauarbeitern des Staudamms Conde del Guadalhorce und den Mitarbeitern eines Wasserkraftwerks als Verbindung zum Tal. Doch übernahmen bald andere Zugänge und die parallel verlaufende Bahnstrecke diese Funktion. Der Caminito geriet in Vergessenheit, die auf Stahlträger im Fels fixierten Betonplatten zerbröselten teilweise.
Herausforderung für Adrenalin-Junkies
An bestimmten Passagen war der Weg im Laufe der Zeit durch Steinschlag und Erosion weggebrochen. Gerade deshalb entdeckten Abenteurer und Extremsportler den drei Kilometer langen Pfad für sich. Wer diese Etappen überwinden wollte, musste über Eisenträger balancieren.
Doch Ende der 90er Jahre häuften sich die Todesfälle. Die Behörden riegelten den Weg ab. Zuwiderhandlungen wurden mit einer Geldbuße von 5000 Euro belegt, was jedoch nicht jeden abhielt, wie zahlreiche Youtube-Videos beweisen.
Nun wurde "der gefährlichste Klettersteig der Welt", wie die Presse über den Caminito del Rey schrieb, einer umfangreichen Instandsetzung unterzogen. 2,5 Millionen Euro investierte die andalusische Regionalregierung in die Erneuerung des Klettersteigs und ließ neben festen Tritten auch Stahlseile anbringen, an denen sich Kletterer mit ihrem Brustgeschirr sichern können.
Sogar eine mehrsprachige Website caminitodelrey.info wurde freigeschaltet, auf der man sich für die Begehung anmelden kann. Der Zugang bleibt limitiert. Alle Termine im April sind bereist ausgebucht. Nur im Mai sind für ganz Mutige an einigen Werktagen noch Zeiten frei.