Die Billigflieger-Airline Easyjet sorgt mal wieder für Schlagzeilen. In Großbritannien musste die Fluggesellschaft einen Flug am 18 Juni von Glasgow nach Luton auf eine andere Maschine umbuchen. Offenbar hatte es technische Probleme bei dem ursprünglich vorgesehenen A320 gegeben. Also ersetzte die Airline das Flugzeug durch eine kleinere A319. Das Problem: Das neue Flugzeug verfügt über 30 Plätze weniger. "Aus diesem Grund konnten einige Passagiere leider nicht mitfliegen", sagte ein Sprecher der Airline zum "Independent".
Das merkte auch Joe Bond, der in Glasgow den 90. Geburtstag seiner Großmutter gefeiert hatte und nun den Rückflug antreten wollte. Er war mit 12 Leuten unterwegs, darunter auch seine Freundin und sein Cousin. Während sie in der Warteschlange standen, berichtet der "Independent", habe er erfahren, dass die Maschine weniger Plätze hätte und er und seine Mitreisenden nicht an Bord kommen dürfen. "Sie sagten uns, dass sie es uns nicht früher haben wissen lassen können", so Bond. Als Begründung heiß es, die Art und Weise des Check-in sei ausschlaggebend dafür, dass er ausgewählt wurde.
Easyjet: Airline muss nach Freiwilligen suchen und Entschädigung anbieten
Die EU-Fluggastrechte sehen eigentlich vor, dass die Airline nach Freiwilligen suchen muss. So können Passagiere mit Preisnachlässen oder Bargeld für spätere Flüge geködert werden. "Weder wir noch andere wurden gefragt, ob sie nicht später fliegen könnten", so Bond. Die Airline widerspricht, dass sehr wohl nach freiwilligen Späterfliegern gesucht wurde - wer sich gemeldet hätte, hätte eine Entschädigung von 250 Euro bekommen.
Allerdings hob die Maschine ab - und es blieben zwei Sitze frei. Dabei hatte sich Joe Bond noch dafür eingesetzt, dass sein Cousin einen Platz in dem Flugzeug bekommen würde. Die Airline entschuldigte sich inzwischen für das Vorgehen und hat angekündigt, den Vorfall zu überprüfen, so der "Independent".
Für Familie Bond kommt das natürlich zu spät. Sie wurden auf einen anderen Flug zu einem anderen Flughafen umgebucht. Den Rest der Strecke mussten sie mit einem Taxi zurücklegen. Die Maschine hatte 80 Minuten Verspätung und das Gepäck des Cousin wurde in Glasgow vergessen.
