Was macht ein Flugbegleiter, wenn ihm beim Servieren die Chicken-Sandwiches ausgehen? Statt laut durch die Kabine zu brüllen, benutzt er eine Geste: Mit seinen Armen macht er Flatterbewegungen zu seinem Kollegen in der Flugzeugküche im Heck der Flugzeuges.
Falls für ein Baby an Bord die Milchflasche aufgewärmt werden muss, auch dafür gibt es ein Zeichen, wie ein Video der britischen Billigfluggesellschaft Easyjet verrät. Unter dem Titel "The secret code of cabin crew" zeigt ein "staff training video", wie sich die Mitarbeiter untereinander an Bord über längere Distanzen in der Kabine verständigen.
"Wir befördern jeden Monat Millionen von Kunden", sagt eine Stewardess am Anfang des Trainingvideos. "Deshalb muss unser Service an Bord schnell und effizient sein."
Doch beim Ansehen des 90 Sekunden dauernden Clips, der angeblich "nur für den internen Gebrauch" bestimmt ist, merkt man schnell, dass hier keine Geheimnisse verraten werden. Eher handelt es sich um den humorvollen Beitrag der PR-Abteilung. Das von der Fluggesellschaft auf Youtube hochgeladene Video hat sich im Internet zum Dauerhit entwickelt und wurde inzwischen mehr als 450.000 Mal abgerufen.
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Die geheimen Codes der Flugbegleiter
Tatsächlich gibt es das Phänomen sprachlicher Begriffe, wie die einzelnen Crew-Mitglieder miteinander in bestimmten Situationen kommunizieren. Wie bei fast allem in der Luftfahrt handelt es sich um englischsprachige Worte.
Der Gang durch die Kabine vor dem Abflug, um sich zu vergewissern, dass alle Passagiere, die intern als "Paxe" bezeichnet werden, den Sicherheitsgurt angelegt haben, ist der "crotch watch" - der Kontrollblick auf den Schritt. Ein "Deadhead" ist kein Totenkopf, sondern ein Kollege, der als normaler Passagier per Mitarbeiterticket reist.

Mehr als nur den Flughafen sehen vor allem die Crews von Billigfliegern am Zielort nicht: keine Nacht in einer exotischen Stadt mit Hotelaufenthalt, Shopping und Sightseeing. Denn die auf kurze Umkehrzeiten programmierten Flüge sind nur ein "turn around": Wenn alle Passagiere von Bord sind, zieht ein Reinigungsteam durch die Gänge, und schon nach 25 bis 50 Minuten startet die Maschine mit derselben Besatzung zum Rückflug.
Bei deutschen Fluggesellschaften gibt es den Kauderwelsch-Begriff "wasten gehen": Kurz vor der Landung schiebt ein Flugbegleiter einen leeren Trolly durch die Kabine und sammelt den Müll ein.
Das Bodenpersonal am Frankfurter Flughafen benutzt noch drei Buchstaben, um die Kollegen in der Kabine vor besonders anstrengenden Kunden zu warnen. Neben den auf den Bordkarten ausgedruckten Codes wie "FTL" für Frequent Traveller oder "SEN" für einen Vielflieger mit Senator-Status gibt es noch das handschriftliche Zeichen "GGA" - die Abkürzung steht für "ganz großes A…loch".
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