An der Schnellstraße von Palma nach Manacor steht ein burgähnliches Gebäude, in dem die älteste Glasbläserei Mallorcas untergebracht ist. In der hohen Halle mit ihren gotischen Spitzbögen riecht es nach Rauch, in den Öfen prasselt das Feuer, die Decke ist rußgeschwärzt.
Schon seit 300 Jahren wird in der Glasbläserei Gordiola alte Handwerkstradition gepflegt. Hier arbeiten drei Meister und ihre Helfer. "Es ist sehr wichtig, dass der Beruf des Glasbläsers geschützt wird, da wir immer weniger werden und wollen, dass die Tradition weiterlebt", sagt Mar Aldeguer von der heutigen Eigentümerfamilie.
Große Anerkennung hat die historische Werkstatt mit ihren Mitarbeitern in diesem Sommer durch das spanische Kulturministerium erhalten, indem die Manufaktur Gordiola zum immateriellen Kulturgut erklärt wurde. "Wir wertschätzen dieses Handwerk, das eine mehr als 2000 Jahre alte Geschichte hat", sagte Kulturminister José Manuel Rodríguez Uribes in den sozialen Netzwerken.
Zu Besuch in den Werkshallen
Der Betrieb Gordiola wurde bereits 1719 gegründet und stellt seitdem zerbrechliche Objekte aus Glas her, vom einfachen Trinkbrecher über Weingläser, Schalen und Vasen bis hin zu filigranen großen Deckenleuchten – allesamt Unikate.
Die wie ein Kirchenschiff wirkenden Werkshallen stehen auch Besuchern offen. Hier kann zugesehen werden, wie die Handwerker aus dem flüssigen Werkstoff mithilfe routinierter Handgriffe die mundgeblasenen Kunstwerke herstellen.
Der Eintritt ist frei, doch ein Trinkgeld und der Erwerb ihrer Produkte im benachbarten Laden sind ausdrücklich erwünscht.
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