Extinction Rebellion Klimaaktivisten legen Londoner City-Airport lahm

Extinction Rebellion: Demonstrant klettert auf Flugzeug – und bereut es sofort
"Ich habe Höhenangst": Demonstrant klettert auf Flugzeug – und bereut es sofort
© stern-online
Ein Klimaaktivist klettert auf ein Flugzeugdach am London City Airport.


Der frühere Rennradprofi James Brown streamt seinen Ein-Mann-Protest live auf Facebook.


"Ich habe Höhenangst. Ich mache mir in die Hose."


Der Paralympics-Goldmedaillengewinner hat eine Sehbehinderung, deswegen darf er als erster an Bord gehen. Doch er springt plötzlich auf das Dach.


"Es geht hier ums Klima und die ökologische Krise. Wir protestieren gegen die Untätigkeit der Regierung."


Eine Mitdemonstrantin filmt Brown aus dem Terminal und teilt die Aktion live auf der Facebook-Seite von Extinction Rebellion.


Ein Passagier fragt die Britin:
"Sind Sie stolz auf ihn?"
"Ja ja, wir sind sehr stolz darauf, was er gerade macht."


Über 20 Minuten bleibt der Nordire auf dem Flieger, bis die Feuerwehr ihn vom Dach ziehen kann.


"Ach gut, hier kommt die Security. Ich hoffe nicht, dass sie so lang brauchen, weil das hier verdammt beängstigend ist."


Brown und seine Verbündete am Gate werden schließlich verhaftet.


Die Aktion ist Teil größerer Extinction Rebellion Proteste am Londoner Flughafen.


Hunderte demonstrieren gegen den Flugverkehr und die geplante Ausweitung des Flughafens.


Die Gruppe will über die nächsten zwei Wochen die Stadt London mit solchen Demos lahmlegen.
Nicht nur im Regierungsviertel von London protestieren Mitglieder der Umweltbewegung Extinction Rebellion. Auch der Betrieb der Flughäfen wird gestört: Ein prominenter Aktivist kletterte auf das Dach eines Flugzeuges.

Spektakuläre Aktion am Donnerstag auf dem Vorfeld des Londoner City Airport: Ein Mann klettert auf das Dach eines Embraer-Flugzeuges von British Airways. Es ist nicht irgendeiner, sondern James Brown, ein Teilnehmer und Gewinner einer Bronzemedaille bei den Paralympics in London im Jahre 2012.

In einem Livestream erklärte er, dass der Klimanotstand ausgerufen sei, aber nichts passieren würde. Das Gegenteil sei der Fall, die Flughäfen Heathrow, Bristol und der City-Airport werden eher noch ausgebaut. Sehen Sie oben den Videobeitrag zu der Aktion.

Ein Mann auf dem Dach eines Flugzeuges am Londoner City-Airport. Der Flug 8453 von British Airways nach Amsterdam wurde gestrichen.
Ein Mann auf dem Dach eines Flugzeuges am Londoner City-Airport. Der Flug 8453 von British Airways nach Amsterdam wurde gestrichen.
© Extinction Rebellion/Press Association Images / DPA

Der Klimaaktivist war Teil der Aktionen, mit denen die Gruppe Extinction Rebellion seit Tagen nicht nur in der britischen Hauptstadt auf sich aufmerksam macht. Die Anhänger protestieren mit Mitteln des zivilen Ungehorsams gegen das Aussterben der Tier- und Pflanzenwelt, ausgelöst durch den Klimawandel.

Ungefähr 50 Aktivisten störten auch den Eingangsbereich des in den Londoner Docklands gelegen Flughafens und die Zufahrten. Die Chefin von Scotland Yard kritisierte die Demonstration als "rücksichtslos, dumm und gefährlich". Seit Montag hat die Londoner Polizei bereits mehr als 1000 Klimaaktivisten festgenommen.

Extinction Rebellion: Klimaaktivisten legen Londoner City-Airport lahm

Zwei Wochen lang Protestaktionen

Von den fünf Londoner Flughäfen ist der London City Airport der am nahesten zur Innenstadt gelegene. Im vergangenen Jahr zählte er 4,8 Millionen Passagiere. Die Betreiber planen einen Ausbau des Flughafens. Ein Sprecher von Extinction Rebellion verurteilte das Projekt, das unvereinbar sei mit den Klima-Zielen der britischen Regierung.

Weitere Proteste von Extinction Rebellion sind auch für das Wochenende und in der nächsten Woche geplant. Das inzwischen weltweite Netzwerk ist in 60 Städten aktiv. Bereits Mitte September hatten Aktivisten versucht, den Flugverkehr am Flughafen Heathrow mit Drohnen zu stoppen - jedoch ohne Erfolg.

Eine prominente Person, die für die Extinction Rebellion viel Sympathie hegt, ist Stanley Johnson, der Vater des britischen Premierministers. Anders als sein Sohn Boris hatte er am Mittwoch Demonstranten am Trafalgar Square besucht und mit Mitgliedern der Extinction Rebellion gesprochen: "Was sie machen, ist enorm wichtig", sagte der Senior laut der Nachrichtenagentur DPA.

Quelle: Airlive.net

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