Londoner Slang Hure gleich Freundin

"My bitch is sick" ist auf Englisch nicht etwa eine wüste Beschimpfung, sondern ein nettes Kompliment an die Geliebte - zumindest im Londoner Gansta-Slang. Ein neuer Sprachkurs soll Besuchern helfen, das Kauderwelsch der Metropole zu verstehen.

Eine "bitch" ist keineswegs eine Hure, sondern die feste Freundin eines Londoners - jedenfalls dann, wenn er Gangsta-Jargon spricht. Und "sick" bedeutet im Slang nicht etwa "krank", wie der eine oder andere London-Besucher das noch in der Schule gelernt haben mag. Tatsächlich steht "sick" im Gangsta-Kauderwelsch für "prima" oder "gut". Dies und vieles mehr lässt sich jetzt in kostenlosen Sprach-Crash-Kursen lernen, die Londons Bürgermeister Ken Livingstone eigens für "verständnislose" Besucher der britischen Metropole einrichten ließ.

Mehr als 200 verschiedene Sprachen

Zum Grundvokabelschatz, der dabei vermittelt wird, gehört nach Angaben der Zeitung "Sun" auch das Wort "ends". Gemeint ist nicht der Abschluss der Reise oder gar das Ende der Fahnenstange eines Union Jack. Im Gangsta-Fall steht "ends" für die Gegend aus der man kommt, zum Beispiel in der Frage "What ends you from?" Fortgeschrittene könnten sich auch Sätze einprägen, deren linguistische Herkunft selbst die Sprachlehrer kaum noch erklären können. Beispiel: "Rah, das nuff nang!", was übersetzt wird mit "Wow, that's really good!" ("Toll, das ist wirklich gut!").

Der spezielle Londoner Gangsta-Slang, der laut "Sun" längst die guten alten Cockney-Reime verdrängt hat, wird auch "Jafaican" genannt. Dabei wird Englisch mit Sprachelementen aus Jamaika, Indien und Westafrika vermischt. Insgesamt werden in der Acht-Millionen-Metropole mehr als 200 verschiedene Sprachen gesprochen.

DPA
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