Auf Mallorca sind 2018 zwei deutsche Touristen bei einem Unfall mit einem Motorboot schwer verletzt worden. Das Boot überfuhr sie beim Tauchen. Einem damals 20-Jährigen wurde bei dem Vorfall ein Arm abgetrennt, seinem sechs Jahre älteren Begleiter mussten die Ärzte ein Bein amputieren, wie unter anderem die "Mallorca Zeitung" berichtete.
Der Unfall ereignete sich rund 300 Meter vom bei Touristen beliebten Strand Es Trenc in der südlich gelegenen Gemeinde Campos der Urlaubsinsel. Dort sollen die beiden Deutschen mit Tauchscootern unterwegs gewesen sein. Womöglich weil sie außerhalb des Badebereichs tauchten und ihre Position nicht mit einer Boje gekennzeichnet hatten, kam es zu der folgenschweren Kollision mit einem Motorboot, dessen Insassen die beiden späteren Opfer offensichtlich übersehen hatten. Die Taucher wiederum hätten das Boot nicht bemerkt, weil sie sich unter der Wasseroberfläche befanden.
Sechs Jahre Haft nach Horror-Unfall auf Mallorca gefordert
Dem 20-Jährigen sei der Arm auf Höhe der Schulter abgetrennt worden, fasste die "Mallorca Zeitung" zusammen. Beamte der Guardia Civil suchten das abgetrennte Körperteil damals bis in die Nacht hinein, fanden es aber erst am Folgetag. Da sei es bereits zu spät gewesen, den Arm anzunähen, heißt es. Der 26-Jährige erlitt laut dem Bericht so schwere Verletzungen, dass die Ärzte sein Bein nicht mehr retten konnten.
Heißes Handwerk: Bei den letzten Glasbläsern auf Mallorca

Nun begann in Palma der Prozess gegen den Bootsführer. Die Anklage fordert sechs Jahre Haft und zwei Millionen Euro Schmerzensgeld. Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen Polizisten und Ehemann der konservativen Politikerin Catalina Soler. Diese war bei dem Unfall mit an Bord.

Laut "Bild"-Zeitung hätten Sachverständige bestätigt und ausgesagt, dass der Angeklagte mit 20 bis 22 Knoten viel zu schnell für ein Gebiet fuhr, in dem es Badegäste gibt. Der heute 51-jährige Polizist habe eingeräumt, dass er wahrlich übers Wasser flog und erklärte, dass er die Taucher nicht habe sehen können. Das Geschehene bedauere er und darüber hinaus entschuldige er sich für seine Tat.
Quellen: "Mallorca-Zeitung" 1, 2; "Bild"-Zeitung