Der 63-jährige amerikanische Pilot James W. Hudspeth war nach Angaben der Madrider Zeitung "El País" an den Ermittlungen zu einem Beinahe-Unglück im Juni 2007 auf Lanzarote beteiligt. Auf der kanarischen Insel war eine Maschine vom Typ MD-83 - ebenso wie der Spanair-Jet - ohne ausgefahrene Landeklappen gestartet. Den Piloten gelang es damals gerade eben, das Flugzeug vom Boden abheben zu lassen. In beiden Fällen hatte nach Erkenntnissen der Ermittler das Alarmsystem versagt, vermutlich weil eine Sicherung defekt war.
Dass auf Lanzarote eine Katastrophe gerade noch vermieden werden konnte, lag nach Ansicht des Experten möglicherweise daran, dass die Windverhältnisse günstiger waren und die MD-83, die die Fluggesellschaft Air Comet damals beim österreichischen Unternehmen MAP Jet gechartert hatte, stärkere Triebwerke hatte als die verunglückte Spanair-Maschine vom Typ MD-82.
"Ich habe im Januar den spanischen Behörden zwei Stunden über meine Erkenntnisse berichtet, aber man hat nichts unternommen", sagte Hudspeth. "Ich nehme an, man nahm die Sache nicht so ernst, weil es damals (auf Lanzarote) keine Toten gegeben hatte."
Die Unglücksmaschine der spanischen Gesellschaft Spanair war am 20. August in Madrid ohne ausgefahrene Landeklappen gestartet, hatte sich nur wenige Meter vom Boden erhoben und war in einem Flusstal zerschellt. 154 Menschen starben, 18 überlebten das Unglück mit schweren Verletzungen.
DPA