Noch im Sommer wurden die Balearen zeitweise als Corona-Hochrisikogebiet eingestuft. Das schreckte viele potenzielle Mallorca-Urlauber ab. Sie verschoben ihren Insel-Aufenthalt lieber auf ein späteres Zeitfenster im Herbst.
So erlebt der Flughafen von Palma diese Tage eine neue Reisewelle, besonders aus Deutschland. Eurowings und Ferienflieger Condor haben ihre Flugfrequenzen aufgrund der guten Buchungslage aufgestockt. So fertigen Flughäfen wie München oder Hamburg bis zu drei Flüge innerhalb einer Stunde nach Palma ab.
Wie schon seit Monaten an spanischen Flughäfen üblich, müssen aus dem Ausland eintreffende Passagiere das "gesundheitsbehördliche Formular" (FCS) vorzeigen. Dafür muss vorab auf der Website https://spth.gob.es ein Online-Formular ausgefüllt und unter anderem die Adresse am Urlaubsort angegeben werden.
Anschließend erhält man per E-Mail eine Bestätigung mit QR-Code zum Ausdrucken oder zum Vorzeigen auf dem Smartphone bei der Ankunft in Spanien.
Um die Kontrollen am Aeroport de Son Sant Joan auf Mallorca zu beschleunigen, haben die Behörden Anfang Oktober eine Weiche etabliert: In die rot markierte Schlange reihen sich alle Ungeimpften ("sensa vacuna") ein, in die grüne ("amb vacuna") alle Reisenden mit Impf- und Genesenennachweis.
Zur Begründung heißt es laut der Zeitung "Ultima Hora", die einen Pressesprecher des Gesundheitsministeriums zitiert: "Passagiere ohne Impfpass müssen schlicht mehr Dokumente vorzeigen. Darunter einen Fragebogen und einen negativen Corona-Test. Daher ist dieser Prozess langsamer."
Propaganda aus dem rechten Lager
Fakt ist, dass es in der Vergangenheit für die zeit- und personalaufwändige Überprüfung der Papiere zu langen Warteschlangen kam. Die Menschen standen dicht gedrängt, ohne dass ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Personen eingehalten wurde.
Von den meisten Reisenden wir die neue Beschilderung am Flughafen von Palma begrüßt. Proteste gegen die Neuregelung gab es von Impfgegnern und der ultrarechten Partei Vox Baleares. Deren Wortführer Jorge Campos Asensi rief auf Twitter dazu auf, die "unerträgliche Diskriminierung zu überspringen", was einer Aufforderung für die Bürger zu illegalem Handeln gleichkommt.
Der Politiker bemüht in seinem Tweet sogar den absurden Vergleich zum Tragen des gelben Judensterns im Dritten Reich und banalisiert damit den Holocaust. "Von hier bis zum Aufnähen eines Sterns auf der Kleidung ist es ein Schritt".
Quelle: www.ultimahora.es
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