Bei einem schweren Unfall mit einem Karnevalswagen sind in Rio de Janeiro rund 20 Menschen verletzt worden. Zum Auftakt des Wettstreits der zwölf besten Sambaschulen geriet der festlich geschmückte Wagen der Sambaschule "Paraíso do Tuiuti" im berühmten Sambódromo außer Kontrolle und fuhr in die Menschenmenge.
Nach Informationen des Portals "O Globo" sollen bei dem Unfall in der Nacht zu Montag von den 20 Personen mindestens acht so schwer verletzt worden sein, dass sie ins Krankenhaus mussten. Mindestens drei Menschen erlitten demnach Knochenbrüche. Ein Mann wurde an einem Absperrgitter durch den Wagen eingequetscht, wie ein dpa-Reporter beobachtete. Das Defilee wurde unterbrochen, Krankenwagen rasten zu der Unfallstelle.
Der tonnenschwere Wagen wurde der Polizei zur Untersuchung übergeben. Die Organisatoren teilten nach Abfahrt der Rettungswagen mit, die Veranstaltung werde fortgesetzt. Nach rund einer Stunde ging der Umzug um Mitternacht mit der Sambaschule Gres Acadêmicos Do Grande Rio weiter, die tausenden Tänzer legten aber nach wenigen Minuten mit Blick auf die Verletzten eine kurze Feier-Pause ein.
Defilee der Sambaschulen in Rio
Das Finale der Sambaschulen gilt als Höhepunkt des Karnevals in Rio. Zwölf Schulen mit je über 3000 Tänzern und Musikern wetteifern in den Nächsten zu Montag und Dienstag vor 72.000 Zuschauern um den Titel.
Tickets kosten teilweise 200 Euro. Auf den Rängen entlang des 800 Meter langen Boulevards jubelten die Menschen nach dem ersten Schock den Sambaschulen wieder zu. Die Wagen mit schwebenden Drachen, Tukanen und Papageien huldigten der Tier- und Naturvielfalt Brasiliens. Auch eine Hommage an afro-brasilianische Riten wie die gerade in Salvador de Bahia verbreitete Candomblé wurde präsentiert.