Mit einem kurzen Gewitter hat der zweite Tag der weltberühmten Karnevalsfeiern in Rio de Janeiro begonnen. Doch die Sambaschule Tradicao ließ sich am Montagabend nicht beeindrucken, sondern brachte die rund 70.000 Zuschauer im Sambadrom mit heißen Rhythmen in Stimmung. Jede Tänzergruppe hat für die 530 Meter durch das Stadion 80 Minuten Zeit, um die Jury zu beeindrucken. Die Parade der Sambaschulen steht im Zentrum der Feiern und wird live im brasilianischen Fernsehen übertragen.Die erste Parade, die am Sonntagabend begann, endete erst in den frühen Morgenstunden. Trotz eines Polizeiaufgebots von 30.000 Beamten und 3.000 Soldaten kamen bei den Feiern drei Menschen ums Leben, zehn weitere wurden verletzt. Unter den Verletzten war ein amerikanischer Tourist, der einen Beinschuss erlitt. Er konnte nach einer Behandlung aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Zu jeder Sambaschule gehören rund 4.000 Tänzer, die sich das ganze Jahr auf die Feiern im Sambadrom vorbereiten. Die Jury bewertet Musik, Kostüme, Originalität, Wagen und sogar die bei den Zuschauern ausgelöste Begeisterung. Der Gewinner wird am Aschermittwoch bekannt gegeben, wenn die Feiern offiziell zu Ende gehen. Auch in anderen Teilen der Stadt zogen Sambagruppen durch die Straßen und legten den Verkehr lahm.