Drogenkriminalität Behörde: Mindestens 132 Tote bei Polizeieinsatz in Rio de Janeiro

Polizisten bei dem blutigen Einsatz in einer Favela in Rio de Janeiro
Polizisten bei dem blutigen Einsatz in einer Favela in Rio de Janeiro
© Silvia Izquierdo/AP / DPA
Mit aller Härte ging die Polizei in Rio de Janeiro gegen eine Drogenbande vor. Die blutige Bilanz: Es gab Dutzende Tote, auch vier Polizisten wurden dabei getötet.

Bei dem blutigen Polizeieinsatz der brasilianischen Polizei gegen Drogenhändler in Rio de Janeiro sind nach Angaben einer Justizbehörde mindestens 132 Menschen getötet worden. "Nach unseren jüngsten Zahlen sind es 132 Tote", teilte die Behörde, die bedürftigen Menschen rechtlichen Beistand leistet, der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch mit. 

Eine Bestätigung der Zahl durch eine weitere Quelle lag zunächst nicht vor. Der Gouverneur des Bundesstaates Rio, Cláudio Castro, hatte zuvor mitgeteilt, bei dem Polizeieinsatz gegen Drogenhändler seien am Dienstag rund 60 Menschen getötet worden, die Zahl könne aber steigen, da die Toten erst in der Leichenhalle gezählt würden.

Auf einem Platz in der Favela Penha reihten trauernde Angehörige am Mittwochmorgen (Ortszeit) mindestens 50 Leichen auf einer Straße nebeneinander auf. 

Kriegsähnliche Szenen in Rio de Janeiro

Der Polizeieinsatz vom Dienstag galt der größten Drogenbande in Rio, Comando Vermelho. Nach Angaben des Gouverneurs Castro war die Razzia der bisher größte Polizeieinsatz in der Geschichte des Bundesstaats. "60 Kriminelle" seien "neutralisiert" worden, sagte er. Auch vier Polizisten wurden getötet. Zudem seien mehr als 80 Verdächtige festgenommen und hundert Schusswaffen sowie eine große Menge Drogen beschlagnahmt worden. 

Bei dem Einsatz spielten sich kriegsähnliche Szenen ab. Rund 2500 Beamte in Kampfmontur, 32 gepanzerte Fahrzeuge, zwölf Räumfahrzeuge, Drohnen und zwei Hubschrauber waren in zwei Armenvierteln im Einsatz. Die Polizei konzentrierte sich auf die Favelas Penha und Alemao im Norden der Stadt in der Nähe des internationalen Flughafens von Rio. 

AFP
epp

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