Von Brindisi nach Kreta Heiße Ware aus Griechenland

Beinahe wären wir bilderlos aus Griechenland zurück gekommen. Unsere Fotos wurden dort beschlagnahmt. Doch der kluge Fotograf baut vor - und schmuggelt.

Es fing alles gut an. Wir haben Brindisi gegen 13.40 Uhr mit Kurs auf Griechenland verlassen. Unseren ersten Stopp haben wir auf einer kleinen Insel westlich von Korfu eingelegt - schon im griechischen Luftraum. Als wir wieder empor stiegen um eine Runde über die Insel zu drehen kam der Funkruf: Was macht ihr da? Warum fliegt Ihr im Kreis?

Unsere Erklärung, wir machten einen Flug von Hamburg nach Kapstadt und fotografierten für stern.de, fanden die Griechen gar nicht komisch. In Griechenland sind Luftaufnahmen strengstens verboten. Wir wurden sofort den Militärs gemeldet. Nach einem weiteren Halt auf der Insel Zakynthos wurde uns die Starterlaubnis verweigert und zum Verhör bei der Flughafenleitung vorgeladen.

Verhör vor der Flughafenleitung

Alles verlief sehr humorlos. Also auf zum "Verhör". Roberto, unser Pilot und ich sind mit Kamera zum Airport Manager marschiert. Nett und freundlich aber sehr bestimmt teilte dieser uns mit, dass wir in erheblichen Schwierigkeiten seien und er als aller erstes mal die Kamera mit den Fotos beschlagnahmen müsse.

Schmerzhaft, hatte ich doch gerade speziell für diesen Trip eine nagelneue Canon gekauft. Wir haben ein wenig geplaudert und uns förmlich vorgestellt und versucht die Situation zu entspannen. So richtig nett mit Kniscks und Diener. Der Manager sprang dann noch mal ans Telefon und sprach mit dem Gouverneur, aber sein Gesicht erhellte sich nicht sichtlich. Schließlich konnten wir uns darauf einigen, dass ich lediglich die Chipkarte mit den gespeicherten Bilden übergebe. bilderlos mussten wir auf direktem Wege nach Kreta fliegen.

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Der kluge Fotograf sorgt vor

Aber von direktem Weg konnte nicht die Rede sein. Die Griechen hatten uns im Zickzack-Kurs vorbei an allem, was von militärischer Relevanz sein könnte, nach Kreta geleitet, wo wir genervt und ohne ein Foto 15 Minuten nach Sonnenuntergang gelandet sind. Doch der kluge Fotograf sorgt vor: Meine Fotos hatte ich zum Glück kurz vor dem Zwischenfall auf unserem Laptop gespeichert. Da wir keineswegs Objekte von militärischer Bedeutung, sondern Tauchboote und harmlose Küstenlandschaften geknipst hatten, können wir es verantworten, diese Bilder auch im Internet zu zeigen. Allerdings erst, wenn Griechenland außer Sichtweite ist.

Nächstes Ziel: Ägypten! Hoffentlich sind die etwas kooperativer. Die ersten Gespräche waren allerdings nicht allzu optimistisch.

Michael Poliza

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