Die Ursachen für das Sinken der Tauchyacht "Sea Story" in Ägypten werden offenbar klarer. Der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi bestätigte in einem Statement Informationen des stern. Demnach gaben gerettete Crewmitglieder und Touristen an, eine große Welle habe das Boot getroffen und kentern lassen. Die mehrstöckige "Sea Story" sei innerhalb von Minuten gekentert, und einige Passagiere hätten es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Nach Recherchen des stern, ist es die zweite folgenschwere Havarie des Betreibers in diesem Jahr. Erst im Januar war die "Sea Legend" nach einem Brand gesunken, eine deutsche Taucherin starb, andere konnten nach einer dramatischen Flucht gerettet werden.
Hanafi korrigierte außerdem die Zahl der vermissten Taucher – von zunächst 17 auf 16. Später vermeldete er, dass drei Leichen aus dem Wasser geborgen wurden. Zur Nationalität der Todesopfer machte Hanafi keine Angaben. Nach derzeitigem Stand waren 44 Menschen an Bord der "Sea Story". Unter den vermissten Passagieren sollen auch vier deutsche Touristen sein. Das Auswärtige Amt bestätigte, dass deutsche Urlauber auf dem Schiff waren. Es machte allerdings keine Angaben dazu, wie viele es sind. Am Dienstag bestätigte die Polizei München, dass zwei der vermissten Personen aus der bayerischen Landeshauptstadt kommen.
Ägypten: Vier Deutsche an Bord der "Sea Story"
Hanafi sagte zuvor, dass vier Deutsche und zwei Schweizer an Bord gewesen seien sowie unter anderem rund 20 Urlauber aus weiteren europäischen Ländern. Die Suche nach den Vermissten gehe mit einer Fregatte des ägyptischen Militärs und Hubschraubern weiter, sagte Hanafi der dpa.
Seit dem Unglück nach einem Notruf am frühen Montagmorgen wurden 28 Überlebende gerettet. Unter anderem habe ein weiteres Touristenboot einige von ihnen aufgenommen, erklärte Hanafi. «Allen geretteten Passagieren geht es gut», sagte Hanafi seiner Mitteilung zufolge. Sie seien in einem Hotel im Küstenort Marsa Alam untergekommen. Man arbeite mit Hilfe der verschiedenen Botschaften daran, ihnen Unterlagen für die Heimreise zu besorgen.
Ägypten, ein beliebtes Reiseziel der Deutschen, ist seit einiger Zeit Schauplatz einer unheimlichen Unfallserie. Der stern hat umfassend dazu recherchiert