Untergang der "Sea Story" "Ich hörte Schreie aus den Kabinen"

Eine grafische aufbereitung des Schiffes "Sea Story"
© stern-Montage; Fotos: dpa Picture Alliance (1), Getty Images (1), Illustration: Skizzomat
Sieben Passagiere der verunglückten Yacht auf dem Roten Meer werden noch vermisst. Inzwischen werden Vorwürfe gegen den Eigner laut. Wieso lief das Schiff trotz Unwetter aus?

Als der stern den ägyptischen Schiffsbetreiber Ali Aref vor einigen Monaten per Videotelefon interviewte, saß der gemütlich auf seinem Sofa in Hurghada und gab sich betont entspannt. Die "Sea Legend", ein Schiff seiner Firma Dive Pro Liveabord, war im Februar im Roten Meer in Brand geraten und gesunken. Eine deutsche Tauchurlauberin hatte es in der chaotischen Rettungsaktion nicht auf die Schlauchboote geschafft, gilt seitdem als verschollen. Und Aref lächelte fein, sagte, der Untergang der "Sea Legend" sei ein bedauerlicher Unfall gewesen. Er könne – anders als die meisten Überlebenden der Schiffskatastrophe – kein Versagen der Crew oder der Brandschutzanlage erkennen. Auch seine verbliebenen Boote seien sehr sicher und übrigens weiterhin gut gebucht. "Der Unfall hat uns nicht geschadet", sagte er. Allah sei mit ihm.

Mittlerweile schweigt der Schiffseigner zu den neuen Fragen, die der stern ihm in den vergangenen Tagen geschickt hat. Denn nun ist offenkundig, dass der Untergang der "Sea Legend" eben kein bedauerlicher Einzelfall war. In der Nacht von Sonntag auf Montag dieser Woche ging erneut ein Schiff seiner Firma Dive Pro im Roten Meer unter: die "Sea Story", eine 34 Meter lange Yacht mit 44 Menschen an Bord.

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