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Skigebiete Österreich und Bayern Höchste Lawinenwarnstufe ausgerufen

Wegen heftiger Schneefälle ist in Österreich erstmals in diesem Winter die höchste Lawinenwarnstufe ausgerufen worden. Mehrere Lawinen verschütteten Skifahrer und Tourengeher. Auf der Zugspitze wurden Pisten gesperrt, um Schneemassen zu sprengen.

Nach kräftigen Schneefällen herrscht in den Alpen große Lawinengefahr. Der bayerische Lawinenwarndienst hob am Dienstag die Gefährdungsstufe für Bereiche oberhalb von 1400 Metern auf den zweithöchsten möglichen Wert vier an. Schon ein einzelner Skifahrer oder Snowboarder könne Lawinen verursachen, zudem könne es zu Selbstauslösungen kommen. Die Gefahrenstufe vier wird laut Lawinenwarndienst pro Winter nur zwei bis drei Mal ausgerufen. Auf der Zugspitze wurden Pisten in den Hochlagen gesperrt, um Lawinen zu sprengen.

In den bayerischen Alpen sind seit Montag bis zu 40 Zentimeter Schnee gefallen. Auf den Gipfeln liegt laut Deutschem Wetterdienst bis zu vier Metern Schnee. Eine Lawine verschüttete am Morgen die serpentinenreiche Bergstraße zum Spitzingsee in der oberbayerischen Gemeinde Schliersee (Landkreis Miesbach). Fahrzeuge seien nicht unter den Schneemassen begraben worden. Allerdings waren die Bewohner und Urlauber des Ortsteiles Spitzingsee tagsüber von der Außenwelt abgeschnitten.

Für die nächsten Tage erwartet der Lawinenwarndienst nun eine langsame Entspannung. "Dies gilt allerdings nur, wenn es tatsächlich aufhört zu schneien und die Temperaturen verhältnismäßig konstant bleiben", erklärte der Leiter des Lawinenwarndienstes, Bernhard Zenke. Das schlimmste, was jetzt passieren könne, sei ein starker Temperaturanstieg. Dann würde die Lawinengefahr weiter steigen.

Lawinen begraben Skifahrer

Mehrere Wintersportler sind in den vergangenen Tagen in den bayerischen und den österreichischen Alpen von Lawinen verschüttet und anschließend gerettet worden. In Bayern wurden vier Tourengeher von ihren Begleitern aus den Schneemassen befreit. Nach Angaben der Polizei kamen sie mit leichten Verletzungen davon. Im Salzburger Skigebiet von Rauris wurden acht Menschen von einer Lawine verschüttet, unter ihnen ein siebenjähriges Mädchen aus Deutschland. Alle überlebten das Unglück unverletzt.

"Derzeit ist es besonders sinnvoll, auf den Pisten zu bleiben", rät Zenke. Wer unbedingt in den Tiefschnee wolle, solle dies nur in mäßig steilem Gelände tun. Im östlichen Österreich, im Bundesland Salzburg, herrscht teilweise sogar die höchste Gefahrenstufe fünf. In Tirol sei die Lage ähnlich wie in Bayern, in Vorarlberg herrsche Stufe drei.

Mehrere Straßen mussten gesperrt werden, darunter die Bundesstraße B177 zwischen Tirol und Bayern. Allein in den Salzburger Nordalpen sind in den vergangenen vier Tagen 1,5 Meter Neuschnee gefallen. Mehrere Lawinenabgänge verliefen am Dienstag glimpflich. In Niederösterreich wurde am Dienstag erstmals in diesem Winter der Katastrophenhilfsdienst des Landes eingesetzt. Die Helfer unterstützen die Feuerwehr beim Räumen von Dächern, die unter der massiven Last des zum Teil meterhohen Schnees einzubrechen drohen.

Entspannter sei die Lage dagegen südlich des Alpenhauptkammes, da die starken Schneefälle auf der Nordseite des Gebirges niedergegangen seien.

DPA/AP AP DPA

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