"In unseren Zimmern und Suiten erleben Sie ultimativen Komfort, absolute Ruhe und besten Service. Vom Einzelzimmer bis hin zur Presidential Suite – Jeder Raum unseres Hotels umgibt Sie mit zeitloser Eleganz, angenehm warmer Farbgestaltung und erlesenem Interieur." heißte es auf der Website des Nassauer Hofs in Wiesbaden. Und genau mit diesem Komfort ließ es sich ein 60-jähriger Mann offenbar mehr als zwei Jahre lang gut gehen.
Bis hierhin nicht ungewöhnlich, denn dafür sind Hotels ja da. Dennoch muss sich dieser Mann nun vor Gericht verantworten, weil es nach seiner luxuriösen Unterbringung noch offene Rechnungen gibt. Insgesamt kam er durch seine Übernachtungen und andere Dienstleistungen auf eine Rechnung im Wert von über 235.000 Euro. So berichtet es die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Dem mutmaßlichen Mietnomaden wird jetzt Einmietbetrug in einem besonders schweren Fall vorgeworfen.
In diesem Luxushotel im Schwarzwald übernachteten Prominente und Politiker – nun ist es verlassen

Ende 2021 wurde er aus dem Hotel geworfen
Der Mann soll sich zusammen mit seiner Ehefrau und ihrem gemeinsamen Hund im Juli 2019 ein Zimmer gebucht und eine Anzahlung geleistet haben. Er habe mehrfach die Zimmer gewechselt, sich über die Sauberkeit des Hotels beschwert und sogar damit gedroht, geschäftsschädigende Berichte zu veröffentlichen. Sein Auftreten sei sehr dreist gewesen und immer wieder habe er seinen Aufenthalt verlängert, ohne einen Cent zu bezahlen.
Am Ende kamen 145.000 Euro für die Übernachtung und etwa 90.000 Euro für andere Aufwendungen zusammen. Erst im Jahr 2021 zog ein neuer Hotelchef schließlich die Reißleine und warf den Mann aus dem Haus. Daraus lernte der Mann aber anscheinend nichts: Anschließend zog er in ein anderes Luxushotel weiter, wo er offenbar wieder keine Rechnungen bezahlte.
Wieso das Hotel den Mann über so lange Zeit ohne Bezahlung bei sich wohnen ließ, ist nicht bekannt. Dem Mann droht nun eine Geld- oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu 3 Jahren, sollte er wegen Einmietbetrugs rechtmäßig verurteilt werden.