Die Website des Schlosshotels Bühlerhöhe verspricht "Momente voller Zufriedenheit und innerer Ruhe". 45 elegante und luxuriöse Zimmer und sechs Suiten werden angepriesen. Doch eine Übernachtung in diesem einst edlen Hotel ist nicht möglich. Nicht mehr: Der Hotelbetrieb wurde im Jahr 2010 eingestellt und seitdem schlummert das Schlosshotel im Dornröschenschlaf.
Das Gebäude wurde von 1912 bis 1914 in 770 Metern Höhe errichtet. Als Vorbild soll dem Architekten Wilhelm Kreis das Schloss Stupinigi bei Turin gedient haben. Nach der Fertigstellung begann der erste Weltkrieg und das imposante Haus in der Nähe von Baden Baden wurde es zunächst als Offiziersgenesungsheim genutzt. Später wurde daraus ein Kurhaus gemacht, welches auch das Feriendomizil des Bundeskanzlers Konrad Adenauer war. 1988 wurde die Bühlerhöhe zu einem Luxushotel umgewandelt. Nachdem es zahlreiche Besitzerwechsel hinter sich hatte, sollte es seit 2013 laut eines Berichts der "Bild" einem Investoren aus Osteuropa gehören.
Die Liste der Prominenten, die hier residiert haben sollen, ist lang: Neben Nelson Mandela, Bill Clinton, Britney Spears oder Boris Becker soll auch die englische Nationalmannschaft bei der Fusball-Weltmeisterschaft im Jahr 2006 das Schlosshotel als Mannschaftsquartier genutzt haben. Seit die Räumlichkeiten im Jahr 2010 leer stehen, wird die Frage in der Region nach der weiteren Nutzung immer lauter. Das Hotel steht als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung auf der Denkmalliste. Besichtigungstermine gibt es derzeit nicht, da das Objekt geschlossen ist.
"Urbexer" und Lost Places:
Sogenannte "Urbexer" haben ein gefährliches Hobby: Sie besuchen vergessene, verlassene oder verfallene Orte, die auch schon mal einsturzgefährdet sind. Mit an Bord haben sie meistens eine gute Kamera-Ausrüstung, um von den Plätzen Fotos und Videos zu erstellen. Jedoch wird nie die genaue Adresse des Lost Places verraten – das zählt in der Community als absolutes No-Go. So soll vermieden werden, dass Menschen an die Plätze reisen, die mit der verlassenen Schönheit nichts anfangen können und mutmaßlich Zerstörungen vornehmen.
Neben den generellen Verletzungsgefahren kann der Besuch eines solchen Ortes rechtliche Folgen haben: Oftmals wird angenommen, dass leerstehende und verlassen geglaubte Gebäude keinen Besitzer mehr haben. Ein gefährlicher Irrglaube. Urbexer, die ohne eine offizielle Genehmigung ein solches Gelände oder Gebäude betreten, begehen Hausfriedensbruch. Es bietet sich also immer an, vorher den Eingentümer um Erlaubnis zu fragen.
Quellen: "Badisches Tageblatt", "Bild", "BNN"