Bundesliga im stern-Check Warum Thomas Tuchel der Verlierer dieses Spieltags werden könnte

Hoch gepokert: Ausgerechnet im Revierderby trat Thomas Tuchel mit einer B-Elf an - und fuhr mit dem Unentschieden einen wohl vorentscheidenden Punktverlust ein, den ihm mancher Fan übel nahm. Der Spieltag im stern-Check.

So liefen die Spiele

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Dieses Tor sollten Sie (nochmal) sehen

Nicht schön, aber besonders: Das Sitz-Lupf-Tor des Stuttgarters Didavi gegen den FC Bayern München war der wohl kurioseste Treffer dieses Bundesliga-Wochenendes. Erst verstolperte sich der Spieler im Strafraum und fand sich auf dem Boden wieder, dann kullerte ein missglückter Klärversuch Lewandowskis doch noch in seine Richtung. Didavi reagierte schnell - und lupfte den Ball aus acht Metern Entfernung über Bayern-Torwart Manuel Neuer ins Tor.

Aufreger des Tages

Aufregend war Götzes spektakulär schlechte Zweikampfquote gegen Stuttgart (knapp 6 Prozent), aufregend war die Rudelbildung mit zwei Platzverweisen in der Nachspielzeit der Partie Leverkusen gegen Köln. Einen Aufreger gab es aber auch in der zweiten Liga: Nur wenige Wochen nach der umstrittenen Kopf-Ab-Geste von Bremens Papy Djilobodji war im Spiel Nürnberg gegen Duisburg eine ähnlich martialische Geste zu sehen. Bei Nürnberg riss nicht nur die Siegesserie, es rissen auch die Nerven: In der Nachspielzeit ging Dave Bulthuis nach einem Foul seinen Gegenspieler Albutat an und hielt ihm mit den Fingern eine symbolische Pistole an die Stirn. Bulthuis sah Rot. Nürnberg ging dezimiert und auch als moralischer Verlierer vom Platz.

Verlierer des Tages

Werder, Frankfurt, Götze - Verlierer gab es an diesem Spieltag einige. Wirklichen Ärger könnte sich aber Thomas Tuchel eingehandelt haben, falls seine Mannschaft am Donnerstag gegen Liverpool patzt. Ausgerechnet im Derby gegen Schalke pokerte der Dortmunder Trainer hoch und ließ gleich acht Spieler aus dem Europa-League-Hinspiel - darunter Leistungsträger wie Mkhitaryan, Aubameyang, Gündogan - draußen. Erst nach einer lahmen Halbzeit wechselte er, kam über ein Remis aber nicht hinaus. Tuchel war die Europa League wichtiger, sicher reizt ihn die Partie gegen seinen Vorgänger besonders. Doch mit diesem Derby hat er wohl auch die letzte Titelchance verschenkt. 

Trotz der guten Saison fremdeln die kloppverwöhnten BVB-Anhänger noch immer mit ihrem Coach. Mit Tuchel haben ausgerechnet die Echte-Liebe-Fans einen ehrgeizigen Trainer bekommen, der mit Fußballromantik, Derby-Gefühlen und Ruhrpott-Befindlichkeiten wenig anfangen kann. Vieles kommt für Tuchel nun auf das Spiel am Donnerstag an: Gewinnt er, hat er zumindest sportlich alles richtig gemacht. Verliert er, dürfte die Sehnsucht nach alten Klopp-Zeiten neue Nahrung erhalten.

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Gewinner des Tages

17 Punkte aus neun Spielen und der vergleichsweise beruhigende Platz 14 in der Tabelle: Mit Julian Nagelsmann hat Hoffenheim offenbar den passenden Trainer für diesen Abstiegskampf gefunden. Auch beim wichtigen 2:0 gegen Frankfurt bewies der junge Trainer den richtigen Riecher. Die in der zweiten Halbzeit eingewechselten Mark Uth und Nadiem Amiri schossen die entscheidenden Tore.

Bild des Tages:

Frustriert nahm Arturo Vidal nach seiner überraschend frühen Auswechslung gegen den VfB Stuttgart nicht auf, sondern neben der Bank seiner Mitspieler Platz. Zuvor hatte der Chilene auf dem Platz für Ärger und in den Medien für Rüpel-Schlagzeilen gesorgt: Weil er gleich mehrmals zu hart gegen Gegenspieler einstieg, war er schon nach 25 Minuten knapp an der gelb-roten Karte vorbeigeschrammt. Pep Guardiola reagierte und nahm den Hitzkopf nach 27 Minuten vom Platz.

car

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