Erst holte er einen Gegenspieler von den Beinen, dann ging er hart gegen den nächsten ran: Beim Spiel des FC Bayern gegen Stuttgart zeigte Arturo Vidal seine Rüpel-Seite – und wurde von Pep Guardiola prompt vorzeitig vom Platz geholt. Nachdem der Chilene bereits nach 25 Minuten nur knapp an einer gelb-roten Karte vorbeigeschrammt war und vom eigenen Mitspieler Xabi Alonso einen herben Anpfiff kassiert hatte, wechselte der Trainer ihn aus. Vidal schien die frühe Auswechslung gar nicht zu schmecken, er ging wortlos vom Platz und setzte sich später missmutig neben die Bank. Die Frustration war ihm anzusehen.
Auslöser waren gleich mehrere Fouls des Chilenen gewesen. Als er in der 22. Minute für sein Einsteigen gegen Didavi die gelbe Karte sah, hatte er bereits andere kritische Szenen hinter sich. Dass er nur knapp zwei Minuten nach seiner Verwarnung dann auch noch Stuttgarts Insua am Knöchel traf, war für Guardiola offenbar der letzte Warnschuss.
"Ich wollte kein Risiko eingehen", sagte der Trainer auf der anschließenden Pressekonferenz, er habe außerdem einen Spieler gebraucht, "der mehr nach vorne geht". Böse will sich aber natürlich keiner bei Bayern sein. Matthias Sammer fand nach der Partie noch direkt liebevolle Worte: "So gefährlich wie er oft aussieht und so extrem wie er manchmal Fußball spielt - der Arturo ist ein ganz Lieber."