Teamkollegen im Verein, Gegner zum WM-Auftakt: Nach dem schmerzhaften Bundesliga-Abstieg mit dem VfL Bochum wollen Algeriens Anthar Yahia und Zlatko Dedic aus Slowenien als Außenseiter für Furore sorgen. Die beiden Qualifikationshelden stehen sich an diesem Sonntag im zweiten Spiel der Gruppe C gegenüber. Auch eine Knöchelblessur von Yahia dürfte das Club-Duell nicht verhindern. Nach der Ankunft der Algerier am Samstag in Polokwane gab der Teamarzt grünes Licht für den Verteidiger, der einen Tag zuvor das Training verletzt hatte abbrechen müssen. "Diese Begegnung ist enorm wichtig", betonte Yahia, der die Elf von Trainer Rabah Saadane im ersten WM-Spiel seit 24 Jahren als Kapitän aufs Feld führen soll.
Algeriens Anreise nach Polokwane am Samstagmorgen war allerdings von Pannen geprägt. Weil die Flugaufsicht in Johannesburg zunächst keine Start-Erlaubnis erteilte, konnte das Team erst mit einer Verspätung von rund 30 Minuten von San Lameer in der Nähe von Durban aufbrechen. Das zunächst für 11.30 Uhr angesetzte Abschlusstraining im Peter Mokaba Stadion musste auf 17.00 Uhr verschoben werden.
"Diesen Moment werde ich nie vergessen"
Angesichts der starken Gruppen-Konkurrenz von England und den USA stehen die beiden Außenseiter schon zum Auftakt unter Druck. Denn wohl nur mit einem Sieg könnten sie die Chance auf das erstmalige Erreichen des Achtelfinals wahren.
Ein Platz in den Herzen ihrer Fans ist Yahia und Dedic schon vor dem WM-Start sicher. Seit sie ihre Mannschaften mit entscheidenden Treffern in der Qualifikation nach Südafrika schossen, genießen sie in der Heimat Heldenstatus. Yahia markierte im Playoff-Match gegen Ägypten im Sudan das entscheidende 1:0, Dedic machte mit seinem Treffer gegen Russland die zweite WM-Teilnahme der Slowenen nach 2002 möglich. "Es war dieser klitzekleine entscheidende Augenblick, der für uns den WM-Traum hat Wirklichkeit werden lassen. Diesen Moment werde ich nie vergessen", sagte der 25 Jahre alte Angreifer, der an der Seite des Kölners Milivoje Novakovic im Sturm gesetzt ist.
Optimismus bei Novakovic
Dedic geht optimistisch in die Partie gegen die Algerier, bei denen der Mönchengladbacher Karim Matmour und der Wolfsburger Karim Ziani in der Startelf stehen. "Wir fühlen uns gut. Es wäre eigentlich eine große Enttäuschung für uns, wenn wir das Spiel gegen Algerien nicht gewinnen würden", betonte der Kölner Miso Brecko vor dem ersten Duell mit den "Wüstenfüchsen". Novakovic, der sich beim Test gegen Neuseeland mit zwei Toren in WM-Form schoss, ergänzte: "Wenn wir Algerien schlagen, stehen unsere Chancen richtig gut."