Vergangene Woche berichteten wir ja darüber, dass Alex Ovechkin als Kapitän der Washington Capitals in der Kritik von Besitzer Ted Leonsis stand, da der der Meinung war, Ovie müsste sich mehr ins Team einbringen, seine Teamkameraden anführen und ein Vorbild für die Rookies sein.
Ovechkin nahm sich diese Kritik offensichtlich sehr zu Herzen, denn die Capitals Rookies staunten nicht schlecht, als sich bei ihrem ersten offiziellen Training auf einmal Washingtons Superstar in einem schlichten schwarzen Trainings-Shirt unter sie mischte und die komplette Trainingseinheit mit ihnen absolvierte.
Lob für Ovechkin
"Ich denke, alle fanden das toll", sagte Center Mattias Sjogren auf der Capitals-Homepage. "Jeder beobachtet ihn und schaut, was er macht. Er ist dieser außergewöhnliche Spieler, dieser außergewöhnliche Torjäger, also macht es Spaß, in seiner Nähe zu sein."
Capitals-Coach Bruce Boudreau war nicht nur von der physischen Verfassung Ovechkins beeindruckt, sondern auch von seinem Umgang mit den jungen Spielern. Dabei geriet er gleich in nostalgisches Schwärmen. In seinem ersten Trainingscamp bei den Toronto Maple Leafs war er zusammen mit Daryl Sittler auf dem Eis. "Ich stand vor Ehrfurch erstarrt", berichtet Boudreau von seinem Erlebnis.
Rangers benennen Callahan
Derweil haben die New York Rangers einen neuen Kapitän präsentiert: Ryan Callahan wird Nachfolger von Chris Drury und damit 26. Kapitän der Rangers. Damit haben immerhin noch sechs Teams keinen neuen Kapitän. Drei davon in der Atlantic Division der Rangers. Außer den New Yorkern haben nur die Pittbsburgh Penguins mit Sidney Crosby einen sicheren Kapitän.
Die New Jersey Devils gaben Jamie Langenbrunner im Januar an die Dallas Stars ab und haben Zach Parise, Patrik Elias und Ilya Kovalchuk als Alternativen gelistet. Doug Weight hatte das Kapitänsamt bei den New York Islanders inne, obwohl er die letzten beiden Saisons kaum spielen konnte und beendete seine Karriere im Sommer. Seine Alternativen waren Mark Streit und Kyel Okposo, wobei der Schweizer Streit die komplette vergangene Saison aufgrund einer Schulerverletzung pausieren musste.
Pronger für die Flyers?
Die Philadelphia Flyers stehen ohne Kapitän da, seitdem Mike Richards im Juni an die Los Angeles Kings abgegeben wurde. Derzeit listet das Team auch keine Alternativen auf. Vergangene Saison waren dies noch Jeff Carter, der nach Columbus ging, Chris Pronger und Kimmo Timonen.
Auch die Buffalo Sabres, das neue Team von Christian Ehrhoff haben derzeit keinen Kapitän, da Craig Rivet ebenfalls nach Columbus ging. Vergangene Saison trugen Jason Pominville, Paul Gaustad, Derek Roy, Thomas Vanek und Jochen Hecht das "A" auf der Brust.
Stephen Weiss ist die einzige verliebene Alternative bei den Florida Panthers, nachdem Kapitän Bryan McCabe zu den Rangers wechselte und schließlich die Colorado Avalanche, die vergangene Saison Milan Hejduk und Paul Stastny als Alternativen zu Adam Foote, der im Sommer seine Karriere beendet hat, gelistet hatten.
Sabres und Islanders verlängern mit ihren Jungstars
Einen Kapitän haben die Islanders und die Sabres noch nicht benannt, dafür setzen sie aber gerade alles daran, ihren jungen Stars mit langen Verträgen an sich zu binden. John Tavares (Islanders) und Tyler Myers (Sabres) haben beide nur noch ein Jahr Laufzeit bei ihren Verträgen nach und sollen Gerüchten zufolge neue Verträge über sechs Jahre mit einem Salär von 5,5 Millionen Dollar erhalten.
Tavares, der Nummer-1-Pick 2009 brachte es auf 24 Tore und 58 Punkte in seiner Rookie-Saison und 29 Tore und 67 Punkte vergangene Spielzeit. Gegenüber espn.com bestätigte er auch, dass er keine Pläne habe, die Islanders zu verlassen. "Ich bin Long Island und den Islanders verpflichtet", sagte Tavares.
"Wir haben viele großartige Jungs und ich möchte gerne dabei sein, wenn wir die Kurve kriegen und zu einem Team werden, dass konstant in den Playoffs spielt und auch um den Stanley Cup ein Wörtchen mitreden kann."
Verteidiger Myers gewann die Calder Trophy als bester Rookie 2010 nach einer hervorragenden Saison mit elf Toren und 48 Punkten, hatte aber zu Beginn der vergangenen Spielzeit ein kleines Tief zu überwinden, da er zu viel zu schnell wollte, fand in der zweiten Saisonhälfte aber wieder zu seinem Spiel und half den Sabres, die Playoffs zu erreichen.
Sharp pausiert nach Blinddarm-OP
Aus dem Bereich, ein Jungstar zu sein, ist Patrick Sharp bereits einige Jahre raus, doch sein Ausfall in der Vorbereitung trifft die Chicago Blackhawks empfindlich. Nach einer Notfall-Blinddarm-Operation wird Sharp einige Wochen fehlen. Es könnte sogar sein, dass er sogar zu Saisonbeginn ausfallen wird. Sharp, der von den Blackhawks sowohl beim Powerplay als auch beim Unterzahlspiel eingesetzt wird, war vergangene Saison mit 34 Toren und 71 Punkten Top-Torjäger seines Teams.
Zum Schluss wollen wir noch einmal zu den New Jersey Devils blicken. Die New York Post hatte berichtet, dass das Team vor dem Bankrott stünde und bereits die Gehälter am 1. September nicht mehr hätten bezahlt werden können. Die Devils bemühten sich schnellstmöglich, den Bericht zurückzuweisen.
"Wir sind erfreut mitzuteilen, dass der Verkauf der Saisontickets 130 Prozent über dem des vergangenen Jahres liegt und der der Tickets für einzelne Spiele sogar 260 Prozent über dem zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres", heißt es in einem Statement. Gerüchte über finanzielle Schwierigkeiten gab es ja bereits öfters, wir dürfen gespannt sein, wie sich diese Situation entwickelt.
Henning Schulz