Langfristige Planung ist für viele Spitzensportler essenziell. Akribisch bereiten sich Athleten auf ihren Saisonhöhepunkt vor, jahrelang fiebern sie den Olympischen Spielen entgegen. Das russische Ski-Langlaufteam der Frauen hat es nun geschafft, auch die Familienplanung perfekt in diese Pläne einzuarbeiten. Mit Yulia Belorukova, 24, Anastasia Sedova, 24, Elena Sovoleva, 27, und Tatyana Aljoshina, 25, sind aktuell gleich vier Mitglieder des Teams schwanger.
Damit ist das russische Team in diesem Winter zwar deutlich geschwächt. Doch das ist durchaus gewollt, wie Jelena Välbe, die Präsidentin des russischen Langlauf-Verbandes verriet. "Am Saisonende habe ich die Truppe versammelt und allen Mädels gesagt, dass die nächste Saison eine Übergangssaison ist. Deshalb ist es die beste Zeit, ein Baby zu kriegen", sagte Välbe der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti.

WM ist wieder 2021, Olympische Spiele 2022
Die nächste Ski-Weltmeisterschaft findet erst 2021 statt, ein Jahr später folgen die Olympischen Winterspiele in Peking. Bis dahin bleibt für die frischgebackenen Mütter genug Zeit, wieder in Form zu kommen.
Die von oben verordnete Babypause mag den ein oder anderen irritieren. So erklärte etwa die schwedische Langlauf-Nationaltrainerin Karin Ersson, sie würde ihren Athletinnen niemals raten, wann sie ihre Kinder bekommen sollen – und diese würden auch nicht darauf hören.
Immerhin weiß Jelena Välbe, wovon sie spricht. Die russische Langlauf-Funktionärin ist eine der erfolgreichsten Athletinnen ihrer Sportart. Sie ist dreifache Olympiasiegerin, 14-fache Weltmeisterin und gewann fünf Mal den Gesamtweltcup. Sämtliche internationale Titel holte sie als Mutter. Nachdem Välbe mit 20 ihr erstes Kind bekommen hatte, startete ihre Athletenkarriere erst so richtig durch. Zum aktuellen Babyboom sagte Välbe, sie sei froh, dass die Athletinnen auf sie gehört haben.